Inhalt:
China, in einer früheren Epoche. Miss Pao (Hsu Feng) leitet ein edles Restaurant, und beschäftigt 3 junge, attraktive Kellnerinnen (u.a. Lee Wai, Meng Ling-Ming).
Jahre zuvor wurde sie im Haus ihres Großvaters von einer offenbar Unterschlupf suchenden Drogenhändler-Bande geschändet und ihr Großvater brutal getötet. Nur einer der Männer, der Sohn (Ang Fung) des Anführers, stand ihr bei, um das Schlimmste zu verhüten.
Sie schwört, sich eines Tages an diesen Männern blutig zu rächen, und behält ihren damals abgeschnittenen Zopf, um immer an dieses Gelübde erinnert zu werden.
Nunmehr entdeckt sie unter den Besuchern ihres Restaurants einen (Lee Keung) dieser Männer von einst.
Dieser sondiert in diesem Restaurant mit Hotel-Betrieb die Lage für seine Mitstreiter, welche ihm nachfolgen werden.
Die Frauen stellen diesen Mann zum Kampf..., und er wird dabei von den Frauen getötet.
Die anderen der Bande (u.a. Hong Chong, Chan Wai-Lau, Shan Mao) erscheinen mit ihrem Anführer (Tsai Hung) und dessem Sohn alsbald in diesem Restaurant von Miss Pao.
Sie beziehen Quartier.
Einer wird von Miss Pao im Kampf getötet, sie erdrosselt ihn mit ihrem abgeschnittenen Zopf.
Gegen die anderen gehen die Damen subtiler vor..., sie säen eine Intrige, die zwei der Männer gegeneinander aufhetzt, und sie agieren auch mit den "Waffen einer Frau".
Als alle Männer bis auf den Sohn des Anführers, der verschont bleibt, und eben dieser Anführer, tot sind..., kommt es gegen jenen Drogen-Boss zum endgültigen Show-Down, zum blutigen Kampf auf Leben oder Tod.....
Fazit:
"White Butterfly Killer" ist ein leicht ungewöhnlicher Eastern, und ein knallharter KungFu-Actioner.
Im Jahre 1973 drehte Regisseur Hou Cheng in einfachen aber gefälligen Kulissen und stimmiger Eastern-Atmosphäre einen strikt und schnörkellos umgesetzten KungFu-Film..., in der Konstellation "4 Frauen gegen fast dieselbe Anzahl Männer", 4 Frauen kämpfen geschickt und auch unnachsichtig brutal gegen Männer, mit Verstand aber auch eisenharter KungFu-Technik!
Mit einigen Rückblenden versehen, steigt die Story in der Zeit nach einem Missbrauch den die Heldin einst zum Opfer fiel, ein, sodass der Betrachter die Zusammenhänge erkennt..., und eine relativ einfache Rache-Geschichte wird zügig und stringent -auch in gefühlvollen Szenen- abgehandelt.
Und das Ungewöhnliche ist, dass hier weitestgehend in der Konstellation "women vs men" ohne Kompromiss und rau-knallhart gefightet wird, Kämpfe voller Brutalität und von Hass geprägt.
Die Männer werden mehr oder weniger geschickt voneinander separiert, auch gegeneinander ausgespielt und aufgehetzt, dies von Frauen, die im Verbund agieren, und deren ´Anführerin´ ihre Rache kalt-verbittert und schließlich auch voller Hass auszuführen gedenkt.
Das ganze ist ohne große Schlenker, strikt und spannend gestaltet, die Gewalt-Motive werden trocken dargelegt, ein harter KungFu-Actioner, in dem mal die Frauen die Männer fertig machen.
Hsu Feng ist die Heldin dieser Rache-Story, sie -die einstige Lieblings-Actrice des renommiertesten aller Regisseure Hongkongs, King Hu- ist denn mehr Schauspielerin als Fighterin, doch gelingt es ihr, auch ihre Kampf-Sequenzen überzeugend zu performen.
Doch weitestgehend ist hier ihr Schauspiel vorrangig zu betrachten, wie sie den Rache-Engel mit Kälte, Verbitterung und dann voller hassgeprägter Mimik darstellt. Eine starke Vorstellung von Hsu Feng, die diesen Streifen trägt.
Die Girls um sie herum, stets in pastellfarbenem Outfit, jede eine andere Farbe, fast als sollte man jede von ihnen dadurch ´zuordnen´, sie stehen ihrer ´Anführerin´ bei und kaum nach. Jede versteht die Motive der Heldin, und ist nicht bereit auch nur das kleinste Pardon zu geben. Lee Wai und die bildschöne Meng Ling-Ming..., auch sie kompromisslose Rache-Engel.
Auf der anderen Seite die Villains, in der Eastern-Szene durchaus namhafte Darsteller wie Tsai Hung, Shan Mao und Chan Wai-Lau. Sie haben eher undankbare Rollen, gegen die jungen Damen, doch spielen sie das ebenso gut, gehen den Damen auf den Leim, sich dabei für überlegen haltend, doch gegen die geballte weibliche Power und deren intrigantes Geschick sind sie auf verlorenem Posten.
Eine Sonder-Rolle nimmt Ang Fung ein, der fast weinerliche Weichling, der -als Sohn des Banden-Chefs wohlgemerkt- fast schon mit den Damen ´kooperiert´..., und von Gewalt gegen Frauen nichts hält.
KungFu-Action, darauf kommt es im Eastern primär an..., das sind knallharte KungFu-Fights, man erkennt den Ansatz klassischer Techniken, hohe Tritte und dynamische Handkante, doch es ist auch ein reeller Stil ohne Schnickschnack, so wird KungFu richtig gekämpft.
Der Hass der Damen, vor allem von Hsu Feng, lässt die Fights hart und brutal erscheinen..., und der finale Fight am Strand -was ja immer atmosphärisch ist- ist natürlich das Highlight, auch hinsichtlich der Intensität der KungFu-Action dieses Films.
Gleichwohl sind die allerletzten Sequenzen dieses Endkampfs durch den Einsatz des -abgeschnittenen- Zopfs von Hsu Feng und der Verwendung von Slowmotion nicht so ganz gelungen und passend, wie ich fand.
Nichtsdestotrotz..., "White Butterfly Killer", ein leicht ungewöhnlicher Eastern, ein knallharter KungFu-Actioner in besonderer "Women against Men"-Konstellation..., der das Zeug zum Klassiker hat.
Knappe aber verdiente und höchst respektable 8/10 Punkte kann ich in meiner Bewertung vergeben.