The Protocol - Jeder Tod hat seinen Preis (2008)

Schon wieder die Franzosen, werden auch immer besser. Heute im Angebot: Ein Verschwörungsthriller der Extraklasse. Angeklagt: Die Pharmaindustrie. Mildernde Umstände: Keine!
Ein Vater erfährt vom Tod seines Sohnes, ein Autounfall. Der Schock sitzt tief. Plötzlich nimmt eine Frau Kontakt zu ihm auf, sein Sohn hätte an einer Medikamenten- Versuchsreihe teilgenommen, ob ihm etwas aufgefallen sei. Veränderungen des Verhaltens, permanente Müdigeit oder ähnliches. Noch unter Schock wird die Frage als heuchlerisches Journalistengehabe abgetan. Doch dann: Ein Einbruch, bei dem der Medikamentenschrank von Unbekannten durchwühlt wird. Hat die Versuchsreihe doch etwas mit dem Tod des Sohnes zu tun?
Ein heikles Thema welches hier behandelt wird, denn die Phamaindustrie anzuklagen bedeutet gleichzeitig sich auf dünnes Eis zu begeben und den Nutzen vieler  Medikamente und deren Erforschung in Frage stellen zu wollen. Doch wieviel Prozent der sich am Markt befindlichen Medikamente sind nützlich? 50%? 20% oder sogar nur 10%? Und welche gesundheitlichen Schäden haben Menschen davongetragen, die Medikamente getestet haben, die später wegen Unverträglichkeit am Markt nicht zugelassen wurden?
Denn eine Frage muss man sich auch hier stellen, "Cui bono"? Wem nützt es? Wer zieht den grössten (finanziellen) Vorteil? Würde es dem neben der Rüstungsindustrie grössten Industriezweig der Welt nützen, wenn alle Menschen gesund wären? Auch nur ansatzweise? Oder wäre es nicht viel vorteilhafter, neue Krankheiten zu installieren, die dann mit den geeigneten Medikamenten geheilt werden können?
Diese Fragen werden in dem intelligenten und provokanten französischen Thriller gestellt und ich muss zugeben, dass ich beim Abspann erhöhten Pulsschlag zu verzeichnen hatte, da mich die Thematik  doch ziemlich in Rage gebracht hat.
"... sie wollen, dass wir alle krank sind..." ist eine der Kernthesen von Protocol. Wollen wir hoffen, dass noch ein guter Anteil Fiktion im Film eingebaut ist, denn wenn nicht...
Fazit: Spannender und unterhaltsamer Thriller, der über interessante, eingestreute Fakten zum Nachdenken über mögliche Machenschaften der Pharmaindustrie anregt. Sehr gut!