Review

Ein Western im modernen Gewand, Texasranger gegen Drogenbaron.

Jack Benteen ( Nick Nolte ) und Cash Bailey ( Powers Boothe ) kennen sich seit der Jugendzeit, sind jedoch irgendwann auf verschieden Seiten des Gesetzes gewechselt. Benteen hat nur ein Ziel: den Drogenhandel, den Bailey aus Mexiko unter Kontrolle hat, zu unterbinden und seinen alten Freund festzunageln. Doch so einfach geht das nicht, denn zwischen den beiden steht nicht nur eine hübsche Mexikanerin, sondern auch noch eine Truppe von Special-Force-Soldaten, die sich am Geld von Bailey bereichern wollen. So kommt es, wie es kommen muß, nämlich zum finalen Duell der beiden Feinde in Baileys Hauptquartier, einem kleinen Dorf in Mexiko, in dem sich nebenbei die Soldaten und Baileys Handlanger blutige Schießereien liefern. Klar, daß der aufrechte Gesetzesmann siegt und die Frau mit sich nach Hause nimmt.

Eine Bemerkung gleich zu Beginn: würde man die Autos in Pferde tauschen und die Maschinengewehre in Colts, dann hätte man einen lupenreinen Western. Walter Hill hat mit diesem Film ein kleines Juwel geschaffen, welches vor allem durch die ideale Besetzung strahlt, denn auch als Nebenfiguren trifft man gute Bekannte, Clancy Brown etwa, William Forsythe oder Michael Ironside. Grandios aber ist auch die Wahl der Schauplätze, staubige Wüsten, staubige Dörfer, staubige Städte, alles verbrannt durch eine stets sengende Sonne. Da werden natürlich die Kostüme der Darsteller stark in Mitleidenschaft gezogen, ein stetiges Schwitzen, staubige Ränder, große Hüte, ach, es ist eine Freude. Dazu kommt noch, leider nur im Original, der perfekte Texas-Slang, schwer zu verstehen, paßt aber hervorragend zum stoischen Gesichtsausdruck des Rangers.

Aber auch sonst ist Anlaß zur Freude gegeben, denn die Schießereien sind alles andere als Abbilder des Westerns. Walter Hill zelebriert das Sterben, da gibt es große Einschußlöcher in Hülle und Fülle, Blut spritzt in den Sand, Gefangene werden keine gemacht. Leider ist dem Film kein besonderer Erfolg beschieden gewesen, zumal die deutsche Version arg verstümmelt ist. Schade, denn der Streifen gehört sicherlich zu den besten von Walter Hill. Wer puren Machismo mag, stoisches Heldentum und schwitzende Menschen, der wird hier bestens bedient. Manchmal ist es halt nicht der Hochglanzstreifen, der für großes Vergnügen sorgt – sondern ein einfacher Männerfilm. 9/10

Details
Ähnliche Filme