Review

Endlich eine vielversprechende Lovecraft - Verfilmung! - das war das erste was ich dachte, als ich den Film entdeckt hatte und mir die Kritiken angesehen habe. Als ich den Film dann im Player hatte und die erste viertel Stunde gesehen hatte stand für mich fest: der Film hat Potential! Nach etlichen schlechten Verfilmungen ( From beyond ) sah dass hier nach einer würdigen Adaption aus. Zwar hatte der Film den typischen B-Movie Charakter, aber der steht ja bei vielen Filmen für beste Unterhaltung ( die ersten drei Filme der creature feature - Reihe ). Viel von dem ersten Teil vermittelte Lovecraft - typische Atmosphäre gepaart mit gutem Horror! Endlich erkannt man viele von Lovecrafts Ideen und Gedanken wieder! Und diese waren dann auch zu 100 % verwirklicht und nicht nur angedeutet ( nicht so wie z.B. bei Hämoglobin ). Aber als die Sczene kam, wo der Hauptprotagonist die abgezogenen Häute entdeckt, fing ich an zu schmunzeln: so etwas hatte Lovecraft nie geschrieben ( weder in Schatten über Insmouth noch in der Kurzgeschichte Dagon selbst ). was sollte das? Dann kam der letzte Teil des Films und ich stellte entsetzt fest, dass der kaum noch etwas mit Lovecraft zu tun hatte ( die Zeromonie mit den abgezogenen Häuten und der halb aufgeschlitzten Freundin ). Warum muss man solche bescheuerten Ideen dazu dichten, wenn eine Lovecraft Geschichte einem Regisseur schon viel mehr Stoff bietet, als der überhaupt verfilmen kann! Ich kann mich an keine Lovecraft Geschichte erinnern ( von Herbert West mal abgesehen ) wo eine großer Anteil Gore enthalten ist, arbeitet Lovecraft doch mit viel subtileren Mitteln, die aber viel erschreckender sind! Aber selbst wenn man den Lovecraft Faktor außer acht läßt ( und das fällt einem bei einer als Lovecraft betitelten Verfilmung sehr schwer ) so muss jawohl jeder halbwegs intelligente Mensch zugeben, dass der Film ab der Zeitpunkt wo der Protagonist den Geheimgang entdeckt, einfach nur noch peinlich ist! Sorry, aber so siehts aus! So war ich nach dem Film doch recht enttäuscht und schob den Gedanken, einmal eine passende Verfilmung des Meisters zu sehen wieder ein Stück weiter weg! Langsam heg ich nur noch den Glauben Peter Jackson würde sowas hinbekommen! Und das so gelobte Machwerk des Regisseurs The Reanimator schenk ich mir dann wohl auch lieber!

FAZIT:

Gute erste Hälfte des Films, mit guter Atmosphäre und ordentlichen Ansätzen, doch leider versucht der Regisseur in der zweiten Hälfte seine äußert lächerlichen, beschränkten und dümmlichen Ideen mit den genialen schrecklichen Ideen Lovecrafts zu vereinigen. Das kann nur in die Hose gehn und so gleitet der Film zum Ende hin in die Kategorie: erbärmlich!

Zurück bleibt das Gefühl, welches man immer hat, wenn man von etwas qualitativ äußerst schlechtem probiert hat, und die Wut, warum sich ein fähiger Regisseur nicht mal strikt an die Vorlage hält und diese höchstens mal etwas dezenter aufpeppt! Dann käme wohl vielleicht mal ein meisterlicher Horrorstreifen bei raus, einer welcher Lovecraft auch gebührt!

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