Review

Was sagt man dazu? Jetzt ist der eigentlich von mir nie erwartete 3.Teil der beiden Mumie-Filme mit Brandan Fraser doch noch Realität geworden!

Nachdem „Die Mumie kehrt zurück“ noch ganz ordentlich war, aber schon bei weitem nicht mehr so zu gefallen wusste wie seinerzeit der Erstling, schien mir der Gedanke an eine weitere Fortsetzung ziemlich abwegig. Wenn ich da mal nicht die Rechnung ohne den Wirt, sprich die kommerzorientierten seelenlosen Hollywood-Bosse gemacht habe...

Denn sieben Jahre nach Teil 2 wurde im gerade vergangenen Jahr nun Teil 3 „Die Mumie – Das Grabmahl des Drachenkaisers“ in unsere Kinos gespült und von der US-Kritik schon sowas von zerrupft, daß ich mir den sowieso recht seltenen Gang in eines der hiesigen Lichtspielhäuser von vornherein ersparte.Da ich aber momentan dabei bin meine DVD-Sammlung  auf Blu-Ray umzustellen, bot sich der Kauf der Mumie-Trilogie zum sagenhaft günstigen UK-Import-Preis geradezu an.

Tja, die Trilogie steht nun in meinem Schrank, die ersten beiden Filme sind angeschaut und heute stand nun also das große Fragezeichen, nämlich Teil 3, auf meinem privaten Spielplan.

Seit dem Ende von Imhotep und Film No. 2 sind schon einige Jahre vergangen und Rick und Evy`s kleine Nervensäge Alex (Luke Ford) ist inzwischen erwachsen geworden und betätigt sich als Archäologe in China. Dort stösst er bei Ausgrabungen auf das bereits im Titel erwähnte Grabmahl des Drachenkaisers (Jet Li) und seiner Terrakotta-Armee. Der Drachenkaiser wurde vor jahrtausenden von einer Hexe verflucht und wartet nun darauf, daß er und seine Armee wiedererweckt werden um die Welt oder auch bloß China zu erobern.Um die Erweckung herbeizuführen fehlt dann noch ein Artefakt, daß unglücklicherweise (oder auch „natürlich“) den beiden „Abenteurer-Rentner“ Rick und Evy übergeben wird damit diese es nach China eskortieren.Natürlich kommt alles wie vorhergesehen, der Drachenkaiser wird von bösen China-Männern und –Frauen wiedererweckt und unsere Helden müssen mal wieder die Welt retten!

Während noch der Abspann gestochen scharf auf dem LCD-Fernseher läuft, wundere ich mich dann doch ein bisschen über mich selbst. Wie konnte ich es eigentlich ertragen, diesen Streifen überhaupt bis zum Ende anzuschauen? Wie konnte mir so ein Machwerk überhaupt in meine Sammlung geraten? Wo ist Rachel Weisz? Wer bezahlt eigentlich Millionen von Dollars um sowas zu drehen? Gibt es wirklich Zombies und dürfen diese Filme drehen? Und sind wir eigentlich alle so blöd um dafür auch noch Geld zu bezahlen?

Das waren erstmal eine ganze Menge an Fragen, an einem Punkt, an dem ich eigentlich gut oder zumindest ordentlich unterhalten ins Bett gehen wollte. Aber dem war ganz und gar nicht so und deshalb schreibe ich auch in einer selbstauferlegten Nachtschicht diese Review.

Die Hintergründe für meine zuvor gestellten Fragen sind ungefähr folgende!

Nachdem die Imhotep-Geschichte mit den beiden Vorgängern wirklich ausgereizt war, entwickelten irgendwelche Mutanten doch tatsächlich eine „neue“ Story mit unseren altbekannten Helden. OK! Die Verlagerung der Handlung nach Asien ist im Gesamt-Kontext dieses Filmes auch schon die bei weitem größte Innovation! Dafür gibt es sogar einen Pluspunkt, dummerweise war`s daß dann aber auch schon mit „Innovation“, Der Rest des Films ist eigentlich nur eine qualitativ deutlich schwächere Asia-Version von Teil 2. Alle Beteiligten haben es in einer Art seltsamem Teamwork geschafft den ganzen Film irgendwie nahezu komplett in die Tonne zu kloppen. RESPEKT!!! Da hätten wir zuallererst einen Cast, bei dem die „alte“ Evy (Rachel Weisz) nun von Maria Bello gespielt wird – total unpassend! Einen Brendan Fraser, dem das Drehbuch zwar keine allzu guten Momente oder Sprüche gönnt, dem man aber durchaus eine gewisse Lustlosigkeit (oder gar Resignation) anmerkt! Dazu gesellt sich ein ziemlich gealterter John Hannah als Jonathan und ein Aufgebot asiatischer Stars wie Jet Li, Michelle Yeoh und Anthony Wong, die in ihren banalen Rollen geradezu verheizt werden.Die Krone setzt dem ganzen aber dann noch Luke Ford alias Alex auf. Der Typ ist sowas von farb- und talentlos, daß ich schon daran gedacht habe meinen Kater für eine weitere Fortsetzung zum Casting zu schicken. Sorry, aber der Junge hat soviel Charisma, Witz und Talent  wie meine getragenen Socken.

Die ganze von den Drehbuch-Mutanten offensichtlich für eine Art wirren, aber teuren  Kindergeburtstag zusammengezimmerte Story ist sowieso bloß ein Tangram der bekannten Elemente der Vorgänger, welches zudem auch noch ziemlich uninspiriert zusammengesetzt wurde.

Wenn man nun noch den Namen des Regisseurs, Rob Cohen, mit dem gesehenen in Verbindung bringt, dann dürfte es eigentlich keine weiteren Fragen geben! Cohen ist ein typischer seelen- und inspirationsloser Regie-Zombie, der zwar beim Jungvolk mit grenzdebilem Mist wie „XXX“ Kasse macht, aber sein Fähnchen entweder brav nach dem Wind der Hollywood-Mogule hängt oder wirklich bloß eine total oberflächliche Ahnung von einem guten Film hat.Egal, jedenfalls hat er es geschafft, mich zumindest als Zuschauer einer weiteren Mumien-Fortsetzung (lol) absolut zu vergraulen!

Die positiven Aspekte liegen hier eindeutig im Bereich der Special-Effect! Diese sind nach den verschiedenen qualitativen Durchhängern aus Teil 2 wieder gelungen, wenn auch nicht wirklich spektakulär. Dazu noch etwas Tempo und fertig ist ein neuer, vermeintlicher Hollywood-Blockbuster!

Fazit: Mit großem Abstand der schwächste Film der Trilogie! Für einen in dieser Größenordnung konzipierten Film eigentlich ein absolutes filmisches Armutszeugnis!Dennoch, wer nur Unterhaltung, Tempo und Action sucht, ohne jegliches wenn und aber, düfte hier ganz passabel unterhalten werden.

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