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Brendan Fraser spielt erneut die Rolle des Rick O`Connell, der zusammen mit seiner Frau, gespielt von Maria Bello, ein Artefakt nach China bringen soll, wo er auf seinen Sohn und seinen Schwager trifft. Versehentlich erwecken sie dort erneut eine Mumie, den Drachenkaiser, gespielt von Jet Li, der nun versucht seine alte Armee zurückzuholen und einen Krieg zu beginnen und nur O`Connell und seine Familie können ihn noch aufhalten.

Nachdem "Die Mumie" und "Die Mumie kehrt zurück" 1999 und 2001 relativ beträchtliche Einspielergebnisse erzielten, war klar, dass man die Reihe fortsetzen würde. Und auch ohne Regisseur Stephen Sommers und ohne Rachel Weisz kommt so mit einem Budget von rund 150 Millionen Dollar erneut ein ahnsehnlicher Blockbuster zustande, der beste Unterhaltung bietet, aber nicht ganz mit seinen starken Vorgängern mithalten kann.

Sommers, der diesmal ausschließlich als Produzent fungierte übertrug die Regie an Rob Cohen, der mit "Dragonheart", "The Fast and the Furious" und "Tripple X" bereits sehr starke Blockbuster abgeliefert hatte, mit "Stealth" und "Daylight" aber auch schon bitter enttäuschte. Wie schon Sommers, setzt auch Cohen auf sehr wohlwollend dosierte Action mit makellosen Effekten, wobei vor allem die finale Schlacht voll und ganz überzeugen kann. Mit der brillianten Optik, die durch die abwechslungsreiche Kulisse Chinas, von der chinesischen Mauer, über diverse Einöden, bis hin zum Himalaya so ziemlich alles bietet, legt Cohen schon einmal den Grundstein für einen grundsoliden Blockbuster und setzt Effekte und Kulisse dabei mit starken Kamerafahrten sowie guten Perspektiven sehr stark in Szene. Neben den Action-Szenen baut Cohen einige Gags mit in seinen Film ein, die wegen den rundum überzeugenden und bestens aufgelegten Darstellern auch bestens zünden können, auch wenn er stellenweise besser auf den einen oder anderen Lacher verzichtet hätte, da der Film den nötigen Ernst seiner Vorgänger so nicht ganz halten kann.

So kann Cohen leider nicht die düstere Atmosphäre aufbauen, die Sommers in den ersten beiden Teilen kreierte und kommt so auf keinen sonderlich hohen Spannungsbogen. Auch die Musik und Toneffekte lassen dabei zu wünschen übrig und sorgen leider nicht für überraschende Schockmomente der ersten beiden Teile. Darüber hinaus fehlen die düsteren Schauplätze der Vorgänger beinahe komplett, so wäre es wohl besser gewesen, wenn Sommers die Regie beibehalten hätte, aber der Unterhaltungswert entschädigt durchaus, zumal Cohen relativ geschickt auf sein finales Gemetzel zusteuert, dass perfekt unterhält.

Die Story hat mal wieder nicht einmal ansatzweise einen Anspruch auf historische Korrektheit und belustigt stellenweise sogar mit den abenteuerlichsten Ideen. Leider ist die Charakterkonstruktion noch schlechter geworden als bei den vorherigen Teilen und, da man lediglich die Grundhandlung der letzten Teile noch einmal aufwärmt, krankt der Film zudem teilweise an seiner Vorhersehbarkeit. Die Verlegung des Schauplatzes von Ägypten nach Asien entpuppt sich zudem auch als eher mäßige Idee. Man hätte sich wenigstens ein bisschen mehr, als diese an den Haaren herbeigezogene, mit aufgesetzten Love-Storys durchzogene Story einfallen lassen können.

Brendan Fraser meistert seine Paraderolle einmal mehr makellos und souverän. Fraser ist dabei sympathisch wie eh und je, sichtlich gut gelaunt und überzeugt sowohl durch ein paar gelungene Gags, als auch durch vollen Einsatz bei den Action-Szenen. John Hannah ist erneut für den komödiantischen Teil zuständig und verbucht erneut die meisten Lacher mit seiner ängstlichen und komischen Art. Maria Bello hat sicherlich damit zu kämpfen, dass sie ein bisschen unglücklich besetzt ist und mit Rachel Weisz eine hervorragende Vorgängerin hatte, macht aber das Beste aus daraus, auch wenn man sich in fast jeder Szene des Films Rachel Weisz zurückwünscht, die einfach sympathischer, charmanter und in den Kampfszenen engagierter war. Jet Li hat nur ganz wenige Kampfszenen, in denen er sein Talent unter Beweis stellen kann und auch darstellerisch wird ihm in der Rolle des maskenhaften Drachenkaisers so gut wie gar nichts abverlangt und sein Potential nicht genutzt. Ansonsten gibt es am Cast nichts auszusetzen, Isabelle Leong spielt stark und überzeugend und erinnert stellenweise an Rachel Weisz, Luke Ford kann auch überzeugen, genauso wie die übrigen bekannten Gesichter des asiatischen Films.

Fazit:
Die düstere Atmosphäre der Vorgänger ist endgültig dahin, Rachel Weisz wird leider schmerzlich vermisst und Jet Li ist definitiv ganz schlecht besetzt, aber auch wenn "Die Mumie 3" so nicht an seine Vorgänger anknüpfen kann, unterhält er hervorragend und ist noch einer der besseren Blockbuster des Kinojahres 2008. Mit einem ordentlichen Schuss Humor, sichtlich gut gelaunten Darstellern, einer perfekten Optik mit hervorragenden Effekten und einem relativ schnellen Erzähltempo ist der Film alles in allem ansehnlich geworden und für Fans der Reihe und des Popcorn-Kinos auf jeden Fall zu empfehlen.

70%

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