Nathan Ford (Timothy Hutton) arbeitete einst für eine Versicherungsgesellschaft, die die Zahlung der medizinischen Versorgung seines Sohnes verweigerte worauf dieser starb. Ford kündigt den Job und ergibt sich dem Alkohol. Als er am Tiefpunkt angekommen ist macht ihm eine Firma plötzlich ein unmoralisches Angebot aus der sich seine weitere Berufung ergeben soll.
Nathan soll mit einem Team von professionellen Dieben gestohlene Firmengeheimnisse zurückstehlen. Dazu heuert er den Computerspezialisten Hardison (Aldis Hodge), die Trickbetrügerin und Laien-Schauspielerin Sophie (Gina Bellman), den Kämpfer Eliot Spencer (Christian Kane) und die leicht verhaltensgestörte Diebin Parker (Beth Riesgraf) an.
An dieser Aktion finden die Beteiligten so viel Gefallen, dass sie nach einigem hin und her beschließen die Seiten zu wechseln und nicht mehr nur in die eigene Tasche zu wirtschaften. Fortan setzen sie ihre Talente ein um allerlei Benachteiligte und Betrogene auf oftmals ungewöhnliche Art und Weise zu ihrem Recht zu verhelfen.
Die erste Staffel von „Leverage“ umfasst 12 bzw. 13 Episoden (sofern man die letzte Doppelfolge als zwei Episoden zählen mag) die die Anfänge der Teamfindung und die ersten Fälle schildert.
Gute bis sehr gute TV-Serien gibt es inzwischen ja mehr als genug und viele davon warten mit einer erstaunlichen Qualität in Sachen Handlung, Charakteren und auch mitwirkenden Schauspielern auf, die zu meiner Zeit nicht vorhanden war. Als kleinen Blick in die Vergangenheit hier meine damaligen TV-Favoriten - „Starsky & Hutch“, „Drei Engel für Charlie“ oder auch „Vegas“. All diese Serien waren weder sehr tiefschürfend angelegt noch verfügten sie über mehr Anspruch als den Zuschauer über die Spielzeit der jeweils wöchentlich ausgestrahlten Episode hinaus zu unterhalten. Genau hier setzt „Leverage“ drei bis vier Jahrzehnte später wieder an und distanziert sich dadurch von vielen der heutzutage populären Serien. Leichte (oder auch seichte) Unterhaltung steht hier eindeutig auf dem Plan.
Die Grundprämisse dass das Team die Unterdrückten und Rechtlosen unterstützt kann man dabei sogar in die graue Vergangenheit eines Robin Hood zurückführen. Den interessanten, witzigen und auch unterhaltsamen Teil findet man hier wie auch in den oben genannten Serien wieder.
„Leverage“ hält sich nicht unnötig lange mit detaillierter Charakterzeichnung oder einer sich von Episode zu Episode entwickelnden Handlung auf. Jede Episode schildert einen eigenen Fall wobei nur ein paar wenige Grundelemente weitergesponnen werden. Bestes Beispiel hierfür ist Fords Trinkerei und die Tatsache, dass er sich auf die eine oder andere Form an seinem früheren Arbeitgeber rächen will und deshalb auch immer wieder auf einen alten Kollegen trifft.
Die Art und Weise wie diese Rache und auch die anderen Aufträge bewältigt werden ist in ihren Details oftmals nicht logisch oder nachvollziehbar, aber fast immer witzig und unterhaltsam geraten. Der Grund sind hier die Darsteller und deren Charaktere, die mittels ihrer teilweise schrulligen Eigenheiten und den daraus resultierenden Dialogen immer wieder für kleine Lacher sorgen und die ganze Angelegenheit dadurch auf sympathische Weise etwas Retro wirken lassen.
Darstellerisch sind hier keine preisverdächtigen Leistungen zu erwarten, dennoch hat sich immerhin mit Timothy Hutton ein waschechter Oscar-Preisträger in die Serie verirrt. Hutton hat dann auch den einzigen Charakter zu spielen, der etwas tiefer angelegt ist und tut dies ohne Fehl und Tadel. Genauso wie die mir größtenteils unbekannten anderen Darsteller, die alle mit sichtlichem Spaß an ihren Rollen agieren.
Fazit: „Leverage“ ist kurzweilige Unterhaltung ohne Tiefgang oder Erinnerungswert. Wer es mit der Logik bzw. Nachvollziehbarkeit der einzelnen Aktion des Teams nicht allzu genau nimmt dürfte hier gut unterhalten werden. Humor, Action, gut aufgelegte Darsteller und ordentliches Erzähltempo sind jedenfalls vorhanden.