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Steven (David Strathairn) lebt gemeinsam mit drei Frauen in einem Haushalt und auch wenn es sich dabei zudem noch um eine große Villa in bester Lage handelt, wirkt seine Situation wenig verlockend, denn hier werden sämtliche Vorurteile bedient, die man solch einer Konstellation zutraut. Papas neue Freundin Rachel (Elizabeth Banks) ist nämlich nicht nur viel jünger als er, sondern betreute dessen Ehefrau als Krankenschwester, bevor die schwer behinderte Frau bei einem Unglück starb. Das seine fast erwachsenen Töchter Anna (Emily Browning) und Alex (Arelle Keppel) die etwas einfach gestrickte Blondine, deren Stöhnen nachts das Haus erfüllt, nicht übertrieben mögen, erstaunt da nicht.

Anna, die den Tod der Mutter nur schwer verkraften konnte, und längere Zeit in einer psychiatrischen Klinik verbrachte, wird immer wieder von Fantasien gequält, die das angebliche Unglück als Mord erscheinen lassen. Auch ihre Schwester Alex verdächtigt schon lange die sehr dem Luxus zugewandte Rachel, weshalb sie gemeinsam versuchen, deren Vergangenheit auf den Grund zu kommen, bei der sich schnell Ungereimtheiten offenbaren. Zudem ist da noch Matt (Jesse Moss), der in Anna verliebt ist und ihr gegenüber äußert, in der Unglücksnacht alles gesehen zu haben, was er ihr bei einem heimlichen Treffen ausführlich schildern will. Doch als Anna und Alex auf dem Felsen auf ihn warten, kommt er nicht und es stellt sich auch die Frage, warum er mit seinem Wissen nicht schon viel früher zur Polizei gegangen ist ?

"Der Fluch der 2 Schwestern" basiert auf einer schon in den 50er Jahren in Südkorea verfilmten Story, die dort mehrfach neu interpretiert wurde. Es ist auch noch in der us-amerikanischen Version zu erkennen, dass es sich dabei ursprünglich um ein Familiendrama handelte, welches zunehmend mit horrorartigen Elementen angereichert wurde. Hollywood vollzieht nun den letzten Schritt von einer psychologisch raffinierten Story im asiatisch ruhigen Stil zu einem typischen Gruselfim, weshalb die Gestaltung der Hauptrollen diverse Stereotype vom leichtlebigen, braungebrannten Teenager, über die ehrgeizige, sich hoch schlafende Blondine bis zum netten, aber etwas weltfremden Vater bedient, was aus amerikanischer Sicht nur folgerichtig und konsequent ist.

Das der Film trotzdem einiges von seinem geheimnisvollen Charakter behält, hat er vor allem Emily Browning zu verdanken, die in ihrer blassen, verletztlich wirkenden Art als Identifikationsfigur gut funktioniert. Mit ihrem ausdrucksvollen Gesicht scheint sie die Einzige zu sein, die nicht nur wegen des Todes ihrer Mutter leidet, sondern auch spürt, dass etwas nicht stimmt. Doch es gelingt ihr weder bei ihrem Vater noch der Polizei, sich glaubhaft zu machen, weil sie auf Grund ihrer psychischen Anfälligkeit als überspannt und paranoid hingestellt wird, was vor allem Papas neue Freundin Rachel für ihre Zwecke auszunutzen scheint.

Es gibt eine Vielzahl von Horror-Filmen, deren Ende die vorher gut erzählte Story als fragwürdig erscheinen lässt. Hier ist es umgekehrt. Einige Male weist die Story um die beiden Schwestern Ungereimtheiten auf, deren Zustandekommen unlogisch wirkt. Dank des überraschenden Endes erweisen sich diese Konstellationen letztlich doch als nachvollziehbar, und es ergibt sich das Gesamtbild eines Films, der mit wenigen Schreckenssituationen, die zudem auf Gewalttätigkeiten verzichten, eine psychologisch schlüssige Geschichte erzählt, auch wenn diese ihren asiatischen Charakter verloren hat und eher plakativ amerikanisch daher kommt, was sich spätestens im martialisch, gefälligen Abschlussbild manifestiert.

Für den Unterhaltungswert des Films ist es unerlässlich, das Ende nicht zu kennen, da der größte Teil der Handlung sonst stark an Spannung einbüsst. Trotz einer guten Hauptdarstellerin verfügt der Film nur über wenig Potential zum wiederholten Ansehen, ist aber für einen spannenden, aber keineswegs übertrieben grusligen (geschweige denn blutigen) Abend geeignet (6/10).

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