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Kurz nach einem Abendessen wird der Amerikaner Elliott in ein Auto gezerrt und entführt. Als er wieder aufwacht, befindet er sich in einer spartanisch ausgestatteten Wohnung, die sich für ihn allerdings schon bald als Gefängnis erweist. Anfangs macht ihm nur die Langeweile zu schaffen, doch spätestens als mehrere Personen auftauchen und damit beginnen, ihn körperlich zu quälen und zu entstellen, weiß er, das etwas anderes dahinter steckt. Seine Peiniger übertragen seine Qualen weltweit im Internet und wollen ihn für die Außenpolitik seines Landes bestrafen. Durch eine junge Frau, die bei den Folterungen dabei  ist, schöpft er wieder Hoffnung, denn sie sagt, dass sie ihm helfen will – aber kann er ihr trauen?

Diese Frage lasse ich natürlich unbeantwortet. Fakt ist, dass man mit "Senseless" einen durchaus unterhaltsamen Low Budget Streifen auf die Beine gestellt hat, der nur von seiner Story lebt. Tragischerweise führt diese aber auch zu Punktabzügen. Wieso?

Die Idee, die Folterungen Elliotts im Internet zu übertragen und die Zuschauer voten zu lassen, ob es damit weitergehen soll, hat ein gewisses Potenzial, welches bei UNTRACEABLE auch schon nicht ausgeschöpft wurde. Allerdings sieht man hier keinerlei Belege für diese Übertragungen, man muss als Zuschauer den Worten der Entführer glauben. Die politischen Hintergründe des Ganzen halte ich jedoch für an den Haaren herbeigezogen und wirken mir persönlich zu weit hergeholt.

Zudem ist mir Elliots Verhalten in manchen Szenen einen Tick zu aufgesetzt und nicht zwingend glaubwürdig, obwohl Jason Behr (der mir schon in "Tattooist" positiv auffiel) seine Rolle durchaus ansprechend erledigt. Doch wenn ich kurz davor bin meines Hörnervs zu beraubt werden, mache ich nicht noch einen coolen Spruch - das passt einfach nicht.

Die Folterszenen sieht man nicht direkt im Detail, sind aber trotzdem oder gerade dadurch sehr intensiv geworden, zumal man als Werkzeuge ganz normale Haushaltsgegenstände wie Bügeleisen oder Löffel benutzt. Zudem handelt es sich bei dem Genre eher um ein Drama denn um einen Horrorfilm und alle die glauben, sie bekommen hier eventuell Hostel 3 geboten, dürften enttäuscht sein.

Fazit: Mit wenig Budget hat man hier recht viel herausgeholt. Die Grundidee ist wirklich nicht übel, der politische Aspekt aber zu weit hergeholt. Die Klientel hierfür ist allerdings denkbar gering. Wer sieht schon gerne Dramen mit Folterszenen? Die  Horrorfreaks nicht und die Menschen, die klassische Dramen mögen schon gar nicht.

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