Review

Meine Jugend waren die Spätsiebziger und Frühachtziger, also die Blütezeit der Slasher- und Splatterfilme. Mit diesen fundierten Filmkenntnissen nähere ich mich gut vorbereitet der UNCUT-Version von AUTOPSY.
Kurz gesagt, hier ist alles drin, was der Genrefan schon vor 3 Jahrzehnten erwartet hat. Die handgemachten Spezialeffekte sehen grauenerregend echt aus und sind fern der oftmals sinnentleerten CGI-Ergüsse der neuzeitlichen Streifen. Atmosphärisch spannend sind manche Szenen gelungen. Die Soundkulisse mit 4 bis 5 Gewitterblitzen in Folge(!) tragen zum Horrortouch bei - wenn auch extrem übertrieben. Derbe Einfälle, gelegentlicher Schwarzhumor und überaus fiese Ekeleinlagen lassen das Herz des Splatterfilmfans höher schlagen. Genrebedingt ist die Storyline so komplex wie eine Einbahnstraße, doch das war schon immer so und wird wohl so bleiben.
Was in Filmen wie AUTOPSY letztendlich zählt sind die unseriösen und abstoßenden Schauwerte. Man schaut sich ja auch keinen Porno wegen der Musik und Dialoge an.
So splattert es in den Streifen immer an und über der Schmerzgrenze.
Leider hat man bei der krassen Heftigkeit die Logik manch bizarrer Einfälle und Story-Wendungen in die Mülltonne gekloppt.
Die letzte Filmminute wertet den Splatter-Slasher sogar noch ab und ist besonders ärgerlich. So doof wurde noch nie ein zweiter Teil angesteuert, der dann mit AUTOPSY 2 nicht verwirklicht wurde.
Ja, richtig … AUTOPSY 2 ist keine Fortsetzung der Geschichte. Unterm Strich bleibt ein moderner Slasher mit realistischen Old-School-Schauwerten. Doch leider irgendwie … von der Stange und auch ärgerlich wegen des Schlusses.
6 von 10 frischen Kotztüten.

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