Fünf Mann im Hospital...22.09.2009
Filme dieser Art objektiv zu bewerten ist ein schwieriges Geschäft. Man weiß um das geringe Buget der Produktion, man weiß um die damit einhergehenden Mängel wie beispielsweise ein vom Prinzip her schwaches Drehbuch, viele Lücken, dummes Verhalten, man weiß auch, daß das Rad sicher nicht neu erfunden werden wird, und ganz sicher darf man keine darstellerischen Höchstleistungen erwarten. Hier nun handelt es sich nun auch noch um ein Regiedebut, und dem Mut eines Menschen, etwas neues zu machen, sollte man Beifall zollen - aber sind die vielen Höchstnoten in der ofdb berechtigt? In meinen Augen eher nicht. Der Film ist sicher nicht schlecht, bietet aber dem erfahrenen Filmseher kaum überraschendes und hat einfach zuviele schlechte Momente, um langfristig im Gedächtnis bleiben zu können - trotz einiger wirklich gut geratenen Szenen.
Die Prämisse ist wieder einmal denkbar einfach, wenn ich so recht überlege, könnte ich eigentlich selbst mal einen Horrorfilm drehen...Ideen braucht man so viele nicht, man kann ja allerhand Bausteine zusammenklauen und daraus einen Cocktail mixen! Ein bißchen Re-Animator, ein bißchen Ambulance, auch eine Prise von Reiner Erlers Fleisch und ganz viel Halloween 2, des Ambientes wegen - und schon ist man durch mit der Ideenfindungsphase. Wir sehen also fünf Twens, die auf dem Heimweg von New Orleans einen Unfall verursachen und anschließend mit einem zufällig daherkommenden Krankenwagen in ein abgelegenes Krankenhaus verfrachtet werden. Ein guter Einfall, um die fehlenden Patienten zu kaschieren, ist der Hurrikan Katrina...denn in dem Krankenhaus am Rande der Welt ist gar nichts los, es gibt nur einen Doktor und nur eine Schwester, dafür einige recht wirr umhertaumelnde Patienten.
Und nur weil einer der Twens eine Verletzung hat, bleiben alle fünf vor Ort, lassen sich willig untersuchen und sehen einem wieder einmal garstigen Schicksal entgegen, denn der gute Doktor hat ganz eigene Pläne. Auch die Polizei, mittels Funktelefon herbeigerufen, verhält sich genregemäß dämlich, so wie an sich alle potentiellen Opfer - bis auf die recht lecker aussehende Heldin, die auch fein austeilen darf. Am Ende dann sind viele tot, um die weiterhin umherschlurfenden Patienten ( warum die sind, wie sie sind und da sind, wo sie sind, das weiß man nicht ) kümmert sich niemand mehr, und natürlich darf der obligate Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung nicht fehlen.
Soweit, so gut. Sauber geraten sind sämtliche Bluteffekte, wunderbare altmodische Handarbeit, die man vor allem schätzt, wenn im gleichen Film eine computeranimierte Explosion zu sehen ist - die wirkt dann halt einfach nur billig. Weniger schön aber sind die vielen Lücken und das dauernde Herumgerenne treppauf, treppab im immerzu seltsam illuminierten Karnkenhaus. Hier und da blitzt eine gute Idee auf, und daß der Film nicht so mies ist wie viele andere Beiträge des After Dark Horrorfest - ich erinnere mich an den unsäglich schlechten Dark Ride - verdanken wir dem hohen Blutzoll und Herrn Patrick, der hier als Mad Scientist allerhand Menschen einem ganz eigenen Zwecke folgend terminiert. Irgendwann beginnt der Streifen aber zu langweilen, trotz eh schon recht knapper Laufzeit - da kann auch der tätowierte Mexikaner nichts dran ändern. Es ist halt ein B-Movie mit all seinen Schwächen, über die man nicht hinwegsehen kann und auch nicht soll, denn der Film kostet wertvolle Lebenszeit - daher objektiv auch nur 6/10.