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Ausnahmsweise mal keine Animation aus dem guten alten Nipponland, aber dennoch einen Blick wert: Don Bluths „Titan A.E.“. Zwar ist kritisch betrachtet bei diesem Science Fiction Opus so einiges im Argen, doch insgesamt lässt sich sagen, dass der Film über die gesamte benutzerfreundlich-kompakte Laufzeit von anderthalb Stunden sehr gut zu unterhalten weiß.

Irgendwann so um das Jahr 3000 wird die Erde von den Drej, einer außerirdischen Invasion, vollkommen vernichtet. Die wenigen Überlebenden flüchten mit Raumschiffen und werden in alle Winde zerstreut. So geschieht es auch, dass der junge xxx (im Original mit der Stimme von Matt Damon) von seinem Vater getrennt wird und in einer Basiskolonie unter unzähligen Außerirdischen aufwächst. Was er nicht weiß, ist, dass in einem Ring, den ihm sein Vater bei der Flucht noch gegeben hatte, der Schlüssel zu einer Karte enthalten ist, der den Weg zu einem im All verschollenen Raumschiff namens „Titan A.E.“ weist. Dieses Schiff soll die Erlösung für die Menschheit darstellen und dazu in der Lage sein, genug Energie zu erzeugen, um einen neuen Planeten zu schaffen. 17 Jahre nach der Zerstörung erfährt der halbstarke Cale von dem Geheimnis und macht sich mit ein paar Gefolgsleuten auf, die Titan zu finden, während die Drej bereits die Jagd auf ihn eröffnet haben...

Hanebüchen? Ja, meinetwegen. Allerdings hatte beispielsweise die Handlung von Star Wars auch nicht viel mehr Tiefe zu bieten, und da hat´s auch niemanden interessiert. Vergleiche zu George Lucas Kultserie möchte ich jetzt aber doch keine anstellen, Fakt ist jedoch, dass „Titan A.E.“ auf nette Unterhaltung gemünzt ist, die viel Optik und dafür halt eben eher weniger Tiefgang zu bieten hat. Kann man aber sowohl als Sci-Fi- als auch als Animationsfan absolut mit leben, denn die Verpackung ist echt eine Wucht: sensationelle Bilder und Animationseffekte werden hier mit coolem Sound kombiniert (auch wenn so manch musikalische Einlage dezent gesagt daneben gegangen ist). Temporeich gestaltet sich Cale Abenteuer der Suche nach dem verlorenen Schiff als Schnitzeljagd durch Schauplätze einer faszinierender als der nächste: rote Meere mit explosiven Wasserstoffgewächsen, Schwärme von gigantischen Eiskristallen und so weiter – ein Augenschmaus. Die Palette an Charakteren ist vielleicht etwas durchwachsen, insgesamt sind jedoch ein paar lustige Kollegen dabei; ich meine nicht unbedingt der Hauptcharakter, aber seine Crew besteht größtenteils aus lustigen Typen, die nicht notwendigerweise in alle nur erdenklichen Klischees hineinpassen. Dann geht der Film am Ende auch ganz friedlich aus mit Happy-End und so, driftet sogar noch in Bereiche amerikanischen Disney-Kitsches ab, doch selbst das macht gar nichts, denn groß was anderes sollte niemand erwartet haben und so bleibt ein unterhaltsames, designerisch einwandfreies Science Fiction – Märchen, dass sich Leute jeder Altersklasse gerne einmal ansehen dürfen.

Sicher gibt es gerade in diesem Bereich sowohl unter den Realfilmen als auch auf dem Animationssektor Besseres, doch deswegen zählt „Titan A.E.“ sicher nicht zu den schlechtesten Angelegenheiten seit es Disney und Co. Gibt. Für die paar Kröten für die DVD braucht sich niemand zu schade zu sein.

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