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Shawn Papazians "Rest Stop: Don't look back" enttäuscht leider angesichts der Erwartungen, die man insbesondere nach dem unterhaltsam-erfolgreichen ersten Teil in Warners aktuelle "Raw Feed"-Reihe gesetzt hat. Schnell macht sich Ernüchterung breit: Dieses eilig hinterhergeschobene DTV-Sequel kann leider nur mit seiner technischen Umsetzung und der solide agierenden (Jung)Darstellerriege einige Punkte einfahren. Ansonsten schienen die Macher nicht wirklich gewusst zu haben, was sie eigentlich wollen. Die Folge: "Rest Stop 2" plätschert mehr oder weniger orientierungs- wie spannungslos vor sich hin, ohne eine echte klare Linie zu finden - von neuen Ideen sei garnicht erst gesprochen. Zwar wird handlungsseitig an den Vorgänger angeknüpft, indem sich nun der aus der US-Army frisch entlassene Bruder mitsamt Freundin und Freakkumpel auf die Suche nach den seit einem Jahr Vermissten begibt (das M4-Arbeitsgerät im Kofferaum, logo). Auch die irre Camperfamilie bekommt wieder ihr Stell-dich-ein wie auch der abgelegene schmuddelige "Rest Stop" höchstselbst .

Das ist zwar für Kenner des ersten Teils ein netter inhaltlicher Bonus, sorgt aber dummerweise auch dafür, dass der ohnehin nicht hohe Überrschungswert von "Rest Stop 2" für diese Klientel geradezu gegen Null tendiert. Wieder taucht der mysteriöse Trucker alsbald scheinbar aus dem Nichts auf, wieder scheinen Realität und Wahnvorstellungen für die drei jungen Leute zunehmend zu verschwimmen, wieder gibts eine eher übersichtliche Anzahl von Toten sowie den obligatorischen Cliffhanger zum Ende. Letzterer entlockt dem erfahreneren Zuschauer leider ebenso nur ein eher müdes Gähnen wie die zweieinhalb Goreeffekte (im Wesentlichen sind dies ein wenig "Bohrerarbeit" und ein rausgezogenes Auge). Nein, das sind wahrlich alles keine Argumente pro Papazians Möchtegern-Horrorschinken...
Wäre das Ganze dann doch nur wenigstens etwas spannend! Leider Fehlanzeige, Kills wie Actionmomente sind sehr vohersehbar ausgefallen und abgesehen vom recht nett ausgestatteten Kerker-Schlupfwinkel des Geisterfahrers - sei er nun irdischer Herkunft oder nicht - kann da auch gepflegte Horror-Atmosphäre zumeist sehen wo sie bleibt. Vom packenden, durchaus erfrischenden Terrortreiben des Erstlings ist "Rest Stop 2" jedenfalls genauso weit entfernt wie potentiell der nächste Rest Stop inmitten des californischen Nirgendwos.

Fazit: Trotz ordentlicher Jungdarsteller und einigen technischen Qualitäten eher ein lauwarmer Aufguss für Komplettisten. Fügt der "Rest Stop"-Story kaum neue Elemente oder gar erinnerungswürdige Momente hinzu, was gerade Kennern des ersten Teils gehörig den Filmspass verdirbt.

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