Der Knochenjäger (1999)

Review

von Frank Trebbin

Der Spurensicherungsspezialist Lincoln Rhyme ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt und dementsprechend mit der Welt am Ende. Doch dann weckt ein unheimlicher Serienkillerfall seine alten Instinkte und er hetzt per Handy die junge Kollegin Amelia Donaghy von Tatort zu Tatort, denn immerhin hinterläßt der irre Mörder genug gewollte Spuren, um mit Lincoln ein Katz-und-Maus-Spiel zu treiben...

Was waren das noch für Zeiten, als Phillip Noyce mit "Todesstille" ein kleines, aber feines Zeichen im festgefahrenen Genre setzte? Nunmehr ist der nicht untalentierte Filmemacher gänzlich im Moloch Hollywood untergetaucht und bringt dementsprechend auch nur handwerkliches Mittelmaß zustande, welches – wie hier in diesem Fall durch die Paarung mit einem schludrig geschriebenem Skript – nur noch ein Kopfschütteln verursacht. So stimmen bei "Der Knochenjäger" weder die Details in der Handlung, die übrigens in einem völlig absurden Finale endet, noch die vordergründig aufgebauten Spannungsszenen. So etwas umschreibt man dann meistens mit dem Wort Routineprodukt. Hier ist es allerdings ein schamloser Rundumklau von "Sieben" (der Regen!) bis hin zu "Copykill" (nachgestellte Morde!). Auf DVD letterboxed (2,35:1). Mit Denzel Washington, Angelina Jolie, Queen Latifah, Michael Rooker u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin