Review

Oh, würg! 1995 war ich (wie so viele) hellauf begeistert von einem Film wie „Se7en“ und lauerte selbstverständlich seitdem auf jeden nur erdenklichen Serienmörder-ohne-Horrorelement-Film, den ich kriegen konnte. Da gab es in der Vergangenheit noch Nettigkeiten wie „Copycat“ (mit Sigourney Weaver) oder „Citizen X“, oder der wohl bekannteste mit unserem Freund Lecter in der Hauptrolle. Alles gute Filme, aber dieser hier ist echt mies, von vorne bis hinten.

Und ich hatte mich schon gefreut, bei Phillip Noyce schaue ich grundsätzlich immer missmutig, aber anhand von einer mir im Vorhinein bekannten Schauspielerriege mit vergleichsweise gutem Ruf (außer Ed O ´Neill, der mit seiner Fresse jeden auch noch so ernst gemeinten Film unfreiwillig komisch macht) und sehr düstere Tatort-Schauplätze, doch ganz schnell dämmerte mir, wie vorausschaubar, blutleer und unlogisch dieser Film werden würde und wurde. Mir war eh klar dass der Mörder früher oder später bei Krüppel-Denzel reinschneien würde, aber die vertrackten Puzzleleien trösteten auch darüber noch hinweg. Aber dann wurde doch die Logik durch so viele Dinge weggebombt, dass mir echt schlecht wurde. Warum the hell sollte der geniale Profiler die Streifenpolizistin in sein Team aufnehmen, wo er doch alles hat was er brauch? Nur wegen Angelina´s tollen Lippen? Und warum muß sie die Tatorte zuerst und ganz alleine untersuchen? Als ob es etwas ausmachen würde, wenn da noch ein, zwei SWATS hinter ihr hertingeln würden...
Und dann das Ende – nachdem die Chica natürlich den Täter im letzten Moment erschossen hat (warum müssen die sich immer soviel Zeit lassen und die Mordwaffe erst fünf Sekunden hochhalten, bevor sie zustechen? Und warum robbte er wie ein Krüppel auf dem Boden herum, nur weil ihm die Finger eingequetscht wurden? Okay, ich frage nicht weiter.
Ach ja, das Ende. Diese bananige Weihnachtsfeier, die das widerliche Happy-End noch amerikanisch untermalt macht bei mir alleine schon zwei Notenpunkte aus, aber das Spielt dann auch keine Rolle mehr.

Schade eigentlich. Phillip Noyce sollte sich lieber wieder seinem Handelsüblichen Thrillerschmutz ala Die Stunde der Patrioten widmen, und von diesem Untergenre die Griffel lassen. Mies.

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