Ex-Polizist Ralph Fiennes, der mit verbotenen Clips (eine Art Chip mit Aufzeichnungen aus dem Leben anderer Personen, in die sich der Zuschauer hineinversetzen kann, um der Realität zu entfliehen, was zu Abhängikeit führt) dealt, bekommt einen Chip in die Hände, auf dem ein bekannter, dunkelhäutiger, politischer Rap-Sänger von der Polizei hingerichtet wird, wenn er dies jedoch der Presse zuspielt bricht wahrscheinlich ein Krieg zwischen den Schwarzen und den Weißen aus. Nebenhandlungen sind Fiennes Beziehung zu Juliette Lewis, die mit einem, in die Angelegenheit verstrickten Musik-Produzenten zusammen ist, nachdem er sie verlassen hat und die Freundschaft zu Angela Basset, die nicht will, dass er mit Clips dient.
Die Story hat noch wesentlich mehr Handlungsstränge, als oben aufgeführt, wobei manche überflüssig sind und die Story nur unübersichtlicher Gestalten und deshalb den Zuschauer nur unnötig verwirren. Manche Ideen dieser Zukunftsvision sind ganz brauchbar, doch stellenweise ist alles doch sehr bei den Haaren herbei gezogen. Die Idee mit den Clips als "neue Droge" ist nicht schlecht, aber die Grundidee über pikante Beweise, die zu wichtigen Personen führen und viel Staub aufwirbeln ist alt und vorhersehbar. Dennoch wird es zum Ende hin spannend, und die Wendung, dass Tom Sizemore, der Fiennes die ganze Zeit geholfen hatte, ein Verräter ist, ist ganz gut gelungen und baut zusätlich Spannung auf.
Der Film ist in einem sehr anstrengenden Stil verfilmt. Die Menschen wirken alle sehr schrill, in dem ganzen Film ist kaum jemand zu sehen, der einigermaßen "normal" aussieht. Die Farbgebung und die Kulisse ist ebenfalls sehr anstrengend. Dazu kommt noch die laute und wilde Hintergrundmusik, die stellenweise angebracht ist, zum Ende hin aber nur noch nervt. Die Kleidung der Akteure ist ebenfalls furchtbar, alle Männer sind angezogen wie "Gangster" und alle Frauen sind (Julitte Lewis allen voran) wie "Nutten" gekleidet. Letzteres stört zwar nicht wirklich, macht aber den Eindruck, als hätte man versucht, den Film mit Sex und Gewalt, die es auch nicht zu knapp gibt, zu verkaufen.
Die Charaktere erfüllen ihren Zweck, entsprechen aber zum Teil dem Klischee, wobei der Film sich durchaus bemüht, ihnen eine gewisse Tiefe zu geben: Fiennes ist ein ehemaliger Polizist, der keinen Willen mehr hat und auf Drogen steht, sich jedoch im Laufe des Films wieder zum Helden entwickelt. Juliette Lewis lebt mit dem Produzenten zusammen, um Fiennes zu schützen, der ihr am Ende natürlich wichtiger ist. Sizemore ist der Verräter, er zieht die Fäden im Hintergrund. Angela Basset ist die beste Freundin, die Fiennes hat.
Ralph Fiennes spielt gut, was auch für Basset und bedingt für Sizemore gilt. Juliette Lewis spielt wie immer mittelmäßig, scheut sich aber nicht, viel Haut zu zeigen und ist, im Gegensatz zu vielen anderen ihrer Rollen, sehr sexy.
Zusammenfassend ist strange days ein mittelmäßiger Thriller mit innovativer und solider Handlung, dessen Umsetzung aber sehr gewöhnungsbedürftig geworden ist.