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Das Leben des legendären Räubers Kneißl (Maximilian Brückner), der im Deutschland des ausgehenden 19. Jahrhunderts vom Eierdieb zum gesuchten Schwerverbrecher wurde. Von der Polizei gesucht, von Freunden gedeckt und von Feinden verraten, nutzt er jedes Schlupfloch, um der Staatsgewalt zu entrinnen…

Die Fabel vom kleinen Mann, der gesetzlos handelt, weil die Obrigkeit ihm nur die Wahl zwischen Selbsterniedrigung und Ungehorsam lässt, in einer stakkatoartigen Aneinanderreihung von lustigen, romantischen und tragischen Begebenheiten, die sich in ihrer sorglos-deftigen Inszenierung bewusst volkstümlich, mitunter bauerntheaterhaft geben und damit vom grüblerischen deutschen Kopfkino abgrenzen. Die gut gespielte, aber ungeduldig inszenierte, oft planlos fotografierte und übertrieben hektisch geschnittene Erzählung wirkt, als fürchte der Film immerzu, das Publikum nicht ausreichend zu fesseln. Die zwanghafte Umtriebigkeit bringt fatalerweise hervor, was sie wohl eher abzuwenden hoffte, denn das Geschehen lässt sich – auch wegen des Dialekts – nur mühsam mitverfolgen, geschweige dass es atmosphärische Zwischenräume ließe, in denen sich der revolutionäre Geist der angebrachten Gesetzlosigkeit entfalten könnte. Erst gegen Ende gewinnt die Hatz an Dichte, freilich ohne in ihrer Wirkung weit über den Abspann hinauszuragen.

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