Im irischen Volksglauben kündigt die Banshee den bevorstehenden Tod in Form einer bleichen Geisterfrau mit markerschütterndem Schrei an. Was sie innerhalb dieses Tierhorrors genau sucht, ist unklar, - Hauptsache eine Gruppe von Leuten verschanzt sich in einem abgelegenen Farmhaus und wird von einer Bestie tyrannisiert, was im klassischen Sinne Tierhorror mit trashiger Note ergibt.
Der Ursprung der Kreatur scheint anno 1970 begründet zu sein, als drei schmierige Typen unterwegs sind und diese eine weiß bekleidete Frau mitnehmen, die sich als übernatürliches Wesen entpuppt. Bereits damals glaubte der einheimische Jack an die Existenz dieser Bestie, was ihm in der Jetztzeit auf bedrohliche Weise Recht geben soll.
Schade nur, dass einem die beteiligten Figuren reichlich egal sind, weil einerseits keine wirklichen Schauspieler zu Werke gehen und andererseits die grausige und gleichermaßen schlecht übersetzte Synchro jeden Anflug von Sympathie zunichte macht.
Auch wenn dieser alte, weißhaarige Jack, sein Neffe Rocker und eine Polizistin mitmischen, reicht es nicht ansatzweise für Figurenzeichnungen, allenfalls für den Dunkelhäutigen, der mit seinen plumpen Sprüchen für Fettnäpfchen und Blödeleien zuständig ist.
Ansonsten macht sich das geringe Budget immerhin nicht auf allen Ebenen bemerkbar, da zumindest die Kreatur, so eine Mischung aus Drache und Alien, einigermaßen gelungen ist und einige CGI nicht ganz so furchtbar aussehen.
Die Location gibt indes wenig her, ein schlichtes Farmhaus mit angrenzendem Wald mit latent lustlosem Score im Hintergrund sorgt nicht gerade für eine spannende Atmosphäre und auch das Timing stimmt nicht immer, zumal Lückenfüller in Dialogform wahrlich nerven.
Erst als das Vieh etwas häufiger zu Angriffen übergeht, kommt ein wenig Stimmung auf.
So wird nach dem ersten, recht frühen Ableben schnell die Flucht angetreten, bei der man ebenso rasch auf das rettende Farmhaus stößt. Dazu gibt es ein wenig namenloses Kanonenfutter in Form eines Automechanikers und einem Knutschpaar, bis den Autoren einfiel, dass die Kreatur ja auch ruhig jede mögliche menschliche Gestalt annehmen könnte, um die letzten Überlebenden hinters Licht zu führen.
Der Satz „Onkel Jack, es ist im Haus!“ lässt da freilich nicht lange auf sich warten.
Überhaupt ist es ein wenig müßig, über die Möglichkeiten und Hintergründe des übersinnlichen Monsters zu spekulieren, da hier einige Details nicht zusammen passen und die Sache mit der Unverwundbarkeit, den schrillen Tönen, die sogar einen Schädel platzen lassen (Watte im Ohr aber komplett schützt) und der Tatsache, dass das Ungetüm taktisch vorgeht und mit Holzpflöcken werfen kann, sich aber bei einer Rockgitarre die Ohren zuhält, handelt es sich offensichtlich um eine Mischung aus Dinosaurier und Amöbe mit Augenbinde.
Zumindest gehen ein paar wenige Splattereffekte auf seine Rechnung, da einige Schädel deformiert und ein paar Ausweidungen vorgenommen werden, was sich von der Qualität der Effekte her sehen lassen kann.
Dennoch verläuft dieser Streifen nicht sonderlich effektiv, da die Simplizität der Story zum Gähnen ist, nur wenige Auflockerungen auch wirklich zünden und das Tempo lediglich im letzten Drittel angemessen ist.
Man kennt das halt: Wer pinkeln geht, tut dies zum letzten Mal und wer andere verspottet und verhöhnt, wird ein grausames Ende finden und wenn ganz zum Schluss doch jemand überleben sollte, kommt noch eine Zusatzsequenz, von der Genrefans genau wissen, wie diese enden wird.
Leidlich unterhaltsam und nur eingefleischten Trash/Monster – Freunde ansatzweise zu empfehlen.
Knapp
4 von 10