Die Crew – das sind Ged Brennan, ihr Boss, sein Bruder Ratter und die Jungs um Moby.
Sie alle verdienen ihr Geld mit Raubüberfällen, bevorzugt auf Trucks mit wertvoller Ladung. Als einer der Überfälle schief geht und es keine Beute zu verteilen gibt sieht Ged die Zeit für gekommen auszusteigen.
Er investiert sein ganzes Geld in einen vermeintlich seriösen Immobilien-Deal und wird dabei gnadenlos übers Ohr gehauen. Der Ausstieg rückt dadurch in weite Ferne.
Derweil will Ratter mit seinem schwulen Freund Paul das Geschäft eines tot aufgefundenen Drogendealers übernehmen. Aber im fehlt das Einstiegskapital. Als er erfährt, dass sein Bruder einen großen Coup plant verkauft er die Information an die Serben, die sich davon versprechen an mehr Macht und Geld zu kommen.
Weiter oben in der kriminellen Hierarchie wird währenddessen fieberhaft nach dem Mörder des Drogen-Dealers gesucht und schliesslich kommt die Wahrheit ans Licht….
Bereits während der ersten 30 Spielminuten war ich kurz davor den Streifen wieder aus dem Player zu entfernen. Ein hektisch geschnittener misslungener Raubüberfall, jede Menge an größtenteils schweigsamen, seltsamen und teilweise nervigen Charakteren sowie eine Atmosphäre von filmischem Dilettantismus liessen meinen Finger schon über dem Stop-Button schweben.
Glücklicherweise nahm die Story aber dann etwas an Fahrt auf, die filmische Umsetzung wurde besser und ich wurde für meine Geduld doch noch etwas belohnt.
„The Crew“ von Regisseur Adrian Vitoria entwickelte sich nämlich zu einem ganz ordentlichen Krimi-Drama, dass allerdings immer wieder mit ziemlich unangenehmen Szenen durchsetzt war.
Als Beispiel will ich hier mal die Sex-Eskapaden von Moby anführen, die weder ansehnlich noch witzig, sondern von mir bloß als teilweise ziemlich ekelhaft empfunden wurden.
Ebenfalls nichts für zarte Gemüter ist die Szene als Ratter und Paul das offensichtlich behinderte Junkie-Pärchen verführen und Ratter dann das Mädchen fast tot prügelt.
Insgesamt betrachtet bietet „The Crew“ in seiner nahezu zweistündigen Spielzeit aber nicht allzu viel Action und meistens ist sie dann auch nicht gerade gut gefilmt bzw. verliert sie durch die etwas dämliche Schnittechnik an Wirkung.
Was mich hingegen überzeugen konnte ist die Story, die einige überraschende Wendungen und sogar ein klein wenig Tragik beinhaltete.
Der Cast besteht aus absoluten Nobodies, die ihre Sache größtenteils ganz ordentlich machen. Einzig Scot Williams, der den Ged spielt sticht etwas positiv aus dem Ensemble hervor.
Fazit: „The Crew“ hat seine Längen, ist nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Gemüter und ist auch filmtechnischerseits nicht gerade ein Paradebeispiel für gute Arbeit. Trotzdem hat der Film neben einigem an verschenktem Potenzial noch immer genug Substanz um das Anschauen zu rechtfertigen!