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Relativ unscheinbar kam Peter Bergs („Very Bad Things“) Film „Hancock“ mit Will Smith in der Hauptrolle daher. Umso überraschter war ich, nachdem ich den Film gesehen hatte, denn die Handlung kommt um einiges origineller daher, als man es Anfangs vermuten würde.

Hancock ist ein Superheld wie man ihn sich eigentlich nicht vorstellt. Er ist ständig besoffen, ungepflegt und rüpelhaft. Seinen Job erledigt er eigentlich nur widerwillig und wenn geht immer eine Menge zu Bruch und so können ihn nicht nur die Superschurken nicht leiden. Als er aber den leicht naiven PR Berater Ray vor dem sicheren Tod rettet, möchte dieser Hancock zum Dank ein neues Image verpassen. Erst nach langem hin und her nimmt unser Superheld die Herausforderung an und muss feststellen, dass das erst der Anfang war.

Dieser Film hat mich wirklich überrascht. Vor allem das innovative Konzept hat es mir angetan. Anfangs noch eher eine Superheldenpersiflage mit haufenweise Gags und Action, schlägt der Film später schon fast dramatische Wege ein, verliert aber die Actionelemente nicht aus dem Auge. Sogar etwas schwarzer Humor hat sich hier und da eingeschlichen.

Zum Showdown hin offenbaren sich aber einige Schwächen. Zum einen liegt dies daran, dass es keine wirklichen Superschurken gibt. Die, die es gibt sind zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung für ihn. Ihr Plan Hancock zu vernichten ist schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt (jedenfalls können sie zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, dass Hancock seine Kräfte gerade verloren hat). Wäre hier eine andere Abfolge der Geschehnisse gewählt worden (Ausbruch aus dem Gefängnis der Schurken nach Bekanntmachung Hancocks Zustand), hätte es vielleicht sogar vom Spannungsaufbau funktionieren können. Zum anderen wird gegen Ende, immer das Happy End im Auge, die selbst aufgestellte Logik über Bord geworfen. Dabei hat mir die Aufklärung des Ganzen, das wieso, weshalb, warum gut gefallen. Aber hier möchte ich nicht zu weit vorausgreifen, schließlich ist der Twist eine schöne Überraschung im Film und mit der Grund weshalb sich der Film vom sonstigen Mainstreamkino absetzt.

Von der schauspielerischen Seite gibt es nichts zu beklagen. Will Smith spielt wie immer gut und auch Charlize Theron und Jason Bateman verkörpern ihre Figuren überzeugend. Wie es sich für einen Sommerblockbuster gehört, sind auch die Effekte nicht von schlechten Eltern. Schön getrickste Action- und Flugszenen mit allerlei Umgebungszerstörungen belohnen das Auge und müssen sich nicht vor anderen Produktionen verstecken. Lediglich die teils schnell geschnittenen Szenen zu Beginn sind gewöhnungsbedürftig. Ansonsten kann man nicht viel meckern. Action und jede Menge Gags, plus etwas Weichspüler-Geseiere sorgen für kurzweilige Unterhaltung.

Fazit: Erfreulich originelle Filmmischung, die eine ziemlich unerwartete Wendung nimmt und schon daher ordentlich Spaß macht. Definitiv einen Blick wert.

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