20 Jahre nach einem verheerenden Atomkrieg ist die Erde durch den radioaktiven Fallout verseucht. Die kümmerlichen letzten Reste der Menschheit vegetieren lediglich nur noch vor sich hin und erwehren sich ab und an den herumziehenden Randalieren. Der Untergrund-Radio-DJ Michael, der mit seinem Sender für das letzte bisschen Entertainment sorgt, läuft eines Tages einer Gruppe von Überlebenden über den Weg, unter der sich auch die junge Sarah befindet. Die hochschwangere Frau ist kurz davor, das erste Baby zur Welt zu bringen, das in den letzten 15 Jahren geboren wurde… und wird somit zu einem Symbol für eine bessere Zukunft, die endlich wieder in greifbare Nähe gerückt zu sein scheint. Die der Hexenkunst anhängende Abigail Mynard erfährt ebenfalls von den sensationellen Neuigkeiten und schickt ihren Handlanger David los, um Sarah und ihren Nachwuchs in die Finger zu kriegen… Im Gegensatz zu anderen Post-Apokalypse-Reißern und Endzeit-Heulern, die ganz nach der Manier von George Millers „Mad Max“-Trilogie gemodelt sind, geht es in „20 Years After“ recht unaufgeregt und talky zu… kein Wunder, ist das Ganze doch mal ursprünglich ein Theater-Stück namens „Like Moles, Like Rats“ gewesen, das von Jim Torres und seinem Co-Autor Ron Harris zum Drehbuch für ihren Independent-Streifen umgearbeitet wurde, der auch in seiner vorliegenden Form stilistisch immer noch zum reinen Kammerspiel tendiert. So stehen ergo in der auch Budget-mäßig knapp umrissenen Inszenierung weder spektakuläre Action noch brutale Gewalt-Einlagen im Vordergrund, sondern eher eine sich mit bedächtigem Tempo entwickelnde, düster-bedrückende Zukunfts-Vision im Stile von Alfonso Cuaróns „Children of Men“… der hier übrigens auch auf inhaltlicher Ebene variiert wird. Nun ja, man kann sich durchaus vorstellen, dass diese schmale Negativ-Utopie auf der Bühne sehr viel besser funktioniert hat und auch ein paar seltsame, artifiziell-verspielte Details am Rande (Die Bauchrednerpuppe!) eben dort im Kontext einer Live-Aufführung vielleicht noch so was wie Sinn gemacht haben. Doch davon kann sich der Zuschauer ja nun auch nichts mehr kaufen, wenn er sich eben nur noch durch endloses, existentialistisch angehauchtes Gelaber kämpfen muss… nur um schlussendlich zu entdecken, dass die im Grunde genommen positive Botschaft, die Torres und Harris mit ihrem Filmchen transportieren wollen (und die da heißt „Hoffnung gibt es immer“, jaja, so is‘ das wohl), der Anfänger-Fibel für abgenudelte Schulbuchweisheiten entstammt. Na, wenn das mal nicht so richtig ärgerlich ist, dann weiß ich es auch nicht! Die dennoch starke Fokussierung auf die handelnden Figuren, die in Ermangelung irgendwelcher echten Schauwerte ganz automatisch in den Mittelpunkt des Zuschauer-Interesses rücken, mag da die passende Erklärung für den Umstand liefern, dass sich doch tatsächlich ein paar passable Schauspieler wie Joshua Leonard („Blair Witch Project“) und Nathan Baesel („Behind the Mask“) für Jim Torres vor die (DV-)Kamera gestellt haben. Man nimmt ja, was man kriegen kann, gelle. Die betont ernsthafte Erzählweise, die jedem ungefiltert ins Skript übernommenen mentalen Pups des Autoren-Duos noch übersteigerte Bedeutung beimisst, ist mithin das größte Manko von „20 Years After“, der wohl besser beraten gewesen wäre, einfach ein wenig billigen Trash-Charme zu versprühen. Selbst so einen absoluten Genre-Mist wie „Lost World – Die letzte Kolonie“ oder „Empire of Ash“ konnte man sich nämlich zumindest immer noch lustig saufen. Genau diese Möglichkeit besteht hier leider absolut nicht. Kurzum, ich mochte „Children of Men“ schon nicht und brauche erst recht auch keine stinklangweilige C-Film-Variante davon… ganz ehrlich, da haben mir die italienischen „Mad Max“-Rip-Offs der frühen 80er Jahre damals doch wesentlich besser gefallen…
2/10