Review

Blutig, zynisch, realistisch - das sind die Attribute, mit denen ich diesen Film belegen möchte. Corbucci hat hier meiner Meinung nach eine gelungene Parabel geschaffen, einen Italo-Western im Geiste der 68'er - mit politischen Ambitionen. Man kann den Film auf einen einfachen Nenner bringen: GELD REGIERT DIE WELT. Wer das Geld hat (=die Macht), der kann tun und lassen was er will, wer ihn dabei stört (die "Ausgestossenen") wird eiskalt beseitigt. Die Killer, die diese Drecksarbeit erledigen, finden sich schnell - und Kinski spielt den Kopfgeldjäger perfekt. Das Gesetz (noch) auf seiner Seite, ist ihm ein Menschenleben nichts wert, einzig der Profit zählt. Wenn jemand, wie der Sheriff, an Ethik und Vernunft appelliert, wird auch er abgeknallt. So funktioniert es halt. Der Titel Il Grande Siulencio ist noch der Gipfel des Zynismus, den was ist den so großartig am elenden, würdelosen Tod dessen, der noch (ebenfalls als Söldner) für die Armen und Verstoßenen eintritt ? Schwerverwundet, chancenlos geht er gegen eine Übermacht in den Untergang - auch er kann das Massaker an den sog. "Ausgestossenen" nicht verhindern. Was bleibt ist ein fader Nachgeschmack - ein wie gesagt zynisch realistisches Portrait einer brutalen, menschenverachtenden Wirklichkeit.
Zusammengefasst: Mit der gelungenen technischen Umsetzung, dem aussergewöhnlichen Setting ist LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG ein Western mit Tiefgang, der seinen Nischenplatz in der Filmgeschichte eingenommen hat. Und das zu Recht. 9/10

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