Review

Filmen von "Nu Image" sollte man generell nicht mit Logik begegnen, aber putzig ist es doch schon, was die Jungs immer wieder auf die Schnelle zusammenschrauben, sofern sich ein heruntergekommener Ex-Star bezahlen läßt, seinen Namen dafür herzugeben.
Stephen Baldwin, der irgendwann vor Urzeiten in "The Usual Suspects" mal total cool gewesen ist, ist hier vor allem dreierlei: fett, heiser und alk/drogengeschädigt, was man an seinem glasigen Blick erkennt, während er sich durch seine Sätze krächzt.

Gut, die Sätze sind auch nicht vom Feinsten, aber dafür kriegt der ausgewiesene Schundfilmfan hier gleich zweierlei Klau, nämlich "Jaws" und "Indiana Jones" plus Reisebilderbogen von Venedig im schönsten Sonnenlicht.
Was dann auch gleich das Beste an diesem Kracher sein dürfte, der sonst eine Art Abenteuerthriller sein soll, nur eben mal mit Hai-Attacken.

Wie also kommt es, daß in der Lagunenstadt nu Haie beissen?
Natürlich hat ein fieser Möpp die ausgesetzt, nämlich irgendein Mafia-Futzi, der hier die dicken Zigarren schmaucht und noch nichts davon gehört hat, daß Mafiagranden barttechnisch nicht aussehen wie der Mann aus den Bergen.
Logisch, wie die "famiglia" hier nun mal denkt, soll hier ein Mörderschatzgrab ausgeschachtet werden, das irgendwo unter den Kanälen liegt, voll mit Schätzen, die die Ritter der Medici mit Marco Polos Hilfe damals...vergeßt es, ist Schwachsinn. Da ist es immer gut, wenn die hauseigenen Schatzsucher von Haien begleitet werden, die eigentlich nur Wachhunde sein sollen, aber darauf natürlich pfeifen. Immerhin waren sie so höflich, mit ihren Attacken gänzlich zu warten, bis das Grab gefunden und Onkel Baldwin auf der Suche nach Daddy angeritten kommt.

Den Rest brauch ich eigentlich nicht erzählen, natürlich findet unser Hero alles und wird dann erpreßt, es dem Mafiosi zu zeigen, etc., etc., Bad Guy wird verfrühstückt. Amen.
Genügt in der Form, denn das ist alles scheißöde angerichtet und so gestellt, daß Baldwin seine Wampe noch um die Tür kriegt, während ihn sinnfrei Mafia-Killer zu Tode hetzen wollen, obwohl seine Frau schon entführt wurde und er eigentlich erpreßt wird...ach, das macht alles keinen Sinn.

Ach so, die Haie...die kommen alle aus der National-Geographic-Konserve, angedickt mit ein paar extrem miesen PC-Effekten und irgendwelchen wilden Tauchkamerawirbeleien. Knorke finde ich übrigens das erste Mal, als Stephen fast vernascht wird - und sein abgebissen Bein zu Boden sinkt...natürlich fehlt ihm hinterher nix...ist nur wegen des Effekts.

Die Haie sind am Ende nach Riesenknallerei übrigens immer noch in den Lagunen, deswegen rate ich von einer Gondelfahrt ab, obwohl die wahren Halsabschneider die Gondoliere und die wahre Gefahr schlechte Schauspieler sind, die so tun, als wären sie in Venedig. (2/10)

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