Review

Manchmal lohnt es sich selbst heute noch, verkannte Kultperlen ans Tageslicht zu fördern. Wer mal wieder einen Film der Kategorie "billig, blöd und spaßig noch dazu" sehen möchte, der liegt hier genau richtig. Ohne mit der Wimper zu zucken kann "Dracula the Dirty Man" auf eine Reihe mit den echten No Budget-Krachern gestellt werden: "The Undertaker and His Pals", "Kiss Me Quick", "Blood Freak" oder auch die Sachen von Herschell Gordon Lewis seien hier in einem Atemzug genannt.

Wie der Titel schon verrät, ist der Karpatenfürst ein geiler alter Bock. Mit Hilfe es eines Werwolf lässt er allerhand hübsche Frauen in seine Höhle entführen, die dann jede Menge Textil verlieren. Soweit zur Handlung...

Im Prinzip ist "Dracula the Dirty Old Man" einer der Prototypen des gelungenen wenngleich völlig budgetlosen Grade-Z-Kinos. Im Vergleich zu vielen anderen stinklangweiligen Vertretern des psychotronischen Film ist dieses Werk hier lustig und unterhaltsam von Anfang bis Ende. Mit 70 Minuten ist der Film von der Länge her zudem genau richtig bemessen - ohne wie sonst so oft unnötigst Zeit schinden zu wollen. "Dracula the Dirty Old Man" ist relativ temporeich, unterhaltsam und hat das Zeugs zum echten Partymovie!

Erinnerungen an "Plan 9" werden wach, wenn eine an den Fäden gezogene Stofffledermaus durchs Bild flattert. Obwohl nicht immer die Lippen analog zur Synchronisation bewegt werden, verliert keiner der Darsteller auch nur ein einziges Wort. Statt dessen werden alle Dialoge von nur einem einzigen Sprecher mit spanischem Akzent aus dem Off gesprochen. Sogar die Frauen, was sich nicht selten völlig albern anhört. Natürlich ist das Gefasel längst nicht immer politisch korrekt wie man es heutzutage so schön bezeichnen würde.

Hauptdrehort war eine Höhle - allerdings zieht der zottelige, völlig verpeilt aussehende Werwolf des öfteren um die nächtlichen Häuser, um irgendwelche Frauen abzugreifen. Die sehen für eine Gattung dieser Filmklasse sogar recht hübsch aus und dürfen auch alle blank ziehen. Generell wird sehr oft genagelt in diesem Werk, sowohl Dracula als auch der Werwolf kommen oft genug zum Einsatz.

Schade, dass Regisseur William Edwards danach keinen einzigen Film mehr realisiert hat. Denn der "dreckige alte Vampir" ist eine echte Spaßgranante mit verkanntem Kultpotential. Bier bereitstellen und anschauen - hier lohnt der Griff in die psychotronische Mottenkiste mal wirklich wieder!

Details
Ähnliche Filme