Immer wieder fragt man sich, warum Filme wie "Last House on the Left" oder "I Spit on Your Grave" zu Klassikern wurden, Sachen wie "Gator Bait" (OT) bis heute jedoch kein Mensch kennt. Dabei liegt die Antwort ganz klar auf der Hand: Weil die beiden Erstgenannten echte Klasse haben, während dieses Werk hier nichts anderes als einen unbedeutsamen Erguss darstellt, der im Fahrwasser der Selbigen mitschwimmt.
Genau genommen wurde nicht mal im Ansatz der Härtegrad von "Last House..." oder "I Spit..." erreicht: Das ist mitunter so gewollt, hätte diesem faden Werk allerdings durchaus gewisse Impulse verliehen. So ist "Hetzjagd..." in erster Linie die Billigversion von "Beim Sterben ist jeder der Erste" oder der flaue Vorgänger zu "Die letzten Amerikaner" geworden: Rednecks machen junge Frau platt - resolute, leicht bekleidete Lady rächt deren Tod.
Mehr zu bieten wie eine einzige, kaum spannende Verfolgungjagd durch den Dschungel hat die Handlung eh nicht und muss deshalb mehr als eindimensionaler Western denn als echter Rape´n Revenge betrachtet werden. Auch mit dem Creative Killing ist es nicht weit her: Ziemlich phantasielos werden die Schurken kurzerhand über den Haufen geschossen. Schade auch, dass das Regie-Ehepaar Beverly und Ferd Sebastian das richtig geile wie atmosphärische Szenario der Sümpfe von Lousiana (?) oder Florida (?) für nichts Besseres genutzt haben. So wurde ein tolle Kulisse verschenkt und mit mehr Ideen hätte der Film das Zeugs zum Kultklassiker gehabt.
Hingegen ist es äußerst herzig, wie Hauptdarstellerin und Ex-Playmate Claudia Jennings barfuß und in Hot Pants durch die Pampa stolpert. Die wollig-voluminöse Haartracht mancher Mitwirkender hätte zudem gereicht, um hunderte von Kopfkissen auszustopfen. Das Ende ist völlig vorhersehbar.
Mit einem Ritt per Motorboot in den Sonnenuntergang fällt dann auch der Vorhang. Man glaubt es kaum, aber 1988 wurde sogar noch ein Remake gedreht. Claudia, hol schon mal den Wagen..!