Akte X - Jenseits der Wahrheit (2008)

Hab mir den Film nun im Kino angesehen und entgegen aller schlechten Bewertungen im Netzt fand ich ihn gut.

Da ich hier nun nicht weiter spoilern und von der Handlung her nichts vorweg nehmen möchte, noch muss, da dies bereits andere Review-Schreiber zu genüge getan haben und der eine oder andere vielleicht auch noch Story-technisch unbelastet an den Film rangehen will, füge ich nur ein paar Gedankenpunkte an, die mir gerade im Sinn stehen und die euch in eurer Entscheidung vielleicht weiterhelfen oder auch einfach nur irritieren ;)


1. Der Streifen ist wie eine überlange Episode der Serie und bietet nicht den Kinoflair des ersten Films, was nicht zuletzt an dem viel, viel geringeren Budget liegen wird, welches Chris Carter hier zur Verfügung stand.
Lasst euch nicht vom Trailer täuschen... er steht nicht im Einklang mit dem, was man auf der großen Leinwand letztendlich zu sehen bekommt !


2. Obwohl sich der Film dieses mal auch oder gerade speziell an das unwissende Publikum, sprich denen, die die Serie nicht gesehen haben, richten will, bin ich der Meinung, dass die Story dafür nicht Mainstream-lastig genug ist um das verwöhnte Thriller-Auge eines durchschnittlichen Kinobesuchers zu genügen... sprich... man benötigt zwar nicht zwingend Vorkenntnisse um die Story zu verstehen, sollte aber dennoch Fan der Serie und seiner Hauptcharaktere sein, um sie zu mögen !
(und dennoch sollte man wenigstens die Charaktere kennen, da sich der Film nicht damit aufhällt, diese einzuführen und zu erklären und ihre Beweggründe daher vielleicht undeutlich/undurchsichtig bleiben)


3. Das bringt uns zu den Hauptcharakteren, Mulder und Scully. Auf deren Beziehung legt der Film anscheinend um einiges mehr Wert als alle Episoden zuvor und stellt mehr oder weniger das Hauptthema des Films dar...denn auch wenn es hier einen Fall zu klären gibt, liegt das Hauptaugenmerk sichtbar auf den beiden und der Film steht und fällt mit der Zuneigung des Publikums zu den beiden !
Ob die Darstellung dieser Beziehung gelungen ist, muss jeder von euch selbst erschließen...


(4. Diesen Punkt setzte ich mal in Klammern, da ich ihn nur anführe, ihn aber nicht in meine Bewertung einfließen lasse.
Mulders neue Stimme ist sehr gewöhnungsbedürftig und für Fans der deutsch synchronisierten Serie ein kleiner Schlag ins Gesicht. Wenn man über 10 Jahre ein und dieselbe Stimme einer Person zuordnen kann und diese nun einen vollkommen anderen Klang hat, dann ist man für´s erste mehr als orientierungslos und auch enttäuscht. Die neue Stimme ist nicht zwangsläufig schlecht und der Synchronisator hat sich wirklich Mühe gegeben so viel wie möglich aus der schweren Situation rauszuholen aber es ist nun mal eine andere Stimme... wenn auch nicht die schlechteste Wahl ;))


Alles in allem bleibt mir nur zu sagen:

Wer Fan der Serie und der Hauptdarsteller ist, sollte sich den Film ruhig mal ansehen ... allen anderen rate ich dringend davon ab !

Wir haben hier keinen Kinofilm im eigentlichen Sinne... es ist eine längere Episode einer TV-Serie, die es ins Kino geschafft hat aber vielen nicht zuletzt wegen finanzieller und auch dramaturgischer Unzulänglichkeiten, sauer aufstoßen wird.

Es ist halt nicht der von vielen Fans und Kritikern erhoffte Sommer-Blockbuster der die X-Akten neu beleben und modernisieren wird... es ist einfach nur ein Fall, den es bereits in irgendeiner alten Episode hätte geben können... nur halt zeitlich unnötig gestreckt und viele Jahre später.


Ein großer und großzügiger Fan verteilt 7/10


PS: Wenn ihr euch nicht von meinen Aussagen abgeschrocken fühlt und euch den Film dennoch anseht, dann bleibt bis zum Ende des Abspanns sitzen ;)