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Gesichtslos meets Ereignislos 

Ein Killer jagt, foltert und tötet seine Opfer aus irgendeinem naheliegenden Grund (zum Beispiel Misshandlung in der Kindheit, eine belastende Aussage während einer Verhandlung oder wie in diesem Fall eine Mitgliedschaft in der, für des Mörders/Vergewaltigers Verurteilung verantwortlichen, Jury). Der zumeist entstellte und/oder maskierte Slasher entledigt sich seiner Opfer auf besonders innovative, in der Filmgeschichte noch nie vorher dagewesene Art und Weise und mit noch nie gesehener Grausamkeit. Ein Survivor Girl (am besten jungfräulich) muss jetzt die Angelegenheit unter Aufwendung all ihrer Kräfte regeln.  

Diese wenigen Punkte scheinen sowohl Erfolgsrezept als auch Basis der meisten neuen Horrorstreifen darzustellen und passen auch im Fall von „XII“ bis auf eine kleine aber feine Ausnahme wie die Faust aufs Auge.  

Denn „XII“ ist zwar ebenso innovationslos und klischeehaft wie andere B-Movie Slasher und mit einem typischen Killer und stereotypischen Survivor Girl gesegnet versagt aber gerade bei der wichtigsten Voraussetzung für einen zumindest passablen Slasher - der Zelebrierung innovativer Gewaltszenen. Bis zum langweiligen Ende nach knapp 90 Minuten verschwendeter Lebenszeit blendet die Kamera zumeist im richtigen Moment ab, um dem Zuschauer den grausamen Anblick einer Leiche zu ersparen oder bietet gar langweilige Horrorkonventionsware.

Selbst das Ende trabt gemächlich an dem Ziel wirklich zu schocken beziehungsweise zu überraschen vorbei. In den besagten Abschlussminuten scheitert der werte Regisseur schlussendlich nämlich auch an dem Versuch mit zwei, drei kruden Blutszenen zu retten was noch zu retten ist. Verschwendete Liebesmüh.

Aber welche Lebensberechtigung hat ein Slasherfilm der weder gut noch lustig, innovativ oder brutal ist? Nimmt man „XII“ als Beispiel: gar keine. 

Die mühsame Aneinanderreihung von langweiligen und vorhersehbaren Szenen und das durchgehende in den Sand setzen der Story nervt vom ersten Moment an. Die Darsteller agieren lächerlich und überzogen und der Killer wird weder richtig eingeführt noch cool getötet (ich hoffe der Darsteller des Killers wurde für seine Leistung nach Worten bezahlt, denn Null mal eine Million bleibt immer noch Null).

Wenn es Auszeichnungen für Vorhersehbarkeit und Innovationslosigkeit zu vergeben gebe wäre „XII“ sicherlich unschlagbar. Selbst von einem Slasher kann man sich heutzutage nämlich deutlich mehr erwarten. Obwohl heutzutage gar nicht stimmt. Der Film wäre auch vor 20 Jahren vorhersehbar, langweilig oder besser gesagt einfach schlecht gewesen. 

Kurz und bündig auf den Punkt gebracht heißt das soviel wie: Killer blöd, Opfer blöd, Bullen blöd, Szenen blöd, Ende blöd, Survivor Girl blöd uninteressant und noch nicht einmal wirklich hübsch.  

Fazit
Drei, vier brutale, aufmerksamkeitsheischende Szenen ohne Sinn in eine lahme Story eingeflochten. Zum Kotzen schlechtes Schauspiel und ein langweiliges Survivor Girl in Kombination mit einem uninteressanten und öden Killer und einem doofen Schluss. Das ergibt einfach den perfekten Film.

Nachsatz
Die knapp 90 Minuten Lebenszeit (die dieser Film unbarmherzig verschlingt) kann man sicherlich besser nutzen. Zum Beispiel in dem man den Abwasch macht, den Mist raus bringt und die Wohnung putzt.

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