Wie konnte es eigentlich passieren, dass dieser Film all die Jahre an mir vorbei ging? Ich wusste, dass es ihn gibt, ich habe oft genug das Cover in der Videothek stehen sehen und sicherlich auch 1-2mal in der Hand gehabt - dennoch wollte Hearts in Atlantis nicht von mir gesehen werden. Bis jetzt.Was sagte ich vor kurzen noch über schöne Filme? Und wieder spielt Anthony Hopkins die Hauptrolle, seltsam aber wahr. Auch diesmal gibt er wieder einen kauzigen alten Mann, allerdings einen, der ein mysteriöses Geheimnis birgt. Und so zieht er bei Bobby (Anton Yelchin) und seiner Mama ins Obergeschoss - und freundet sich mit dem aufgeweckten Jungen an. Und schon beginnt der Zauber...
Der Film spielt in den 50ern oder 60ern, die Frauen tragen noch Kleider, die Männer Anzug und die Autos haben noch Charakter. Es geht eigentlich um Bobby und seine Freunde Carol und Jonny, die eine teils unbeschwerte, teils aufwühlende Kindheit erleben, die ersten Abenteuer, die erste Liebe, der erste Kuss. Dies alles wirbelt der alte Mann durcheinander, denn irgendetwas ist an ihm, das man nicht so ganz erklären kann. Er scheint wirklich alles zu wissen, alles zu spüren, man kann ihn nicht belügen und nichts vor ihm verbergen. Das scheint auch der Grund zu sein, weshalb er sich selbst verbirgt, denn bald schon merkt man, dass dunkle Gestalten hinter ihm her sind...
Hearts in Atlantis basiert lose auf den Roman Atlantis von Stephen King, und nicht von ungefähr erinnert er an Stand by me und Es. Der Zauber der Kindheit und der Jugend wird hier genauso intensiv eingefangen. Der Film ist spannend und mitreißend, dramatisch und ein bisschen gruselig, aber nicht sehr. Vielmehr fiebert man mit Bobby und seinen Freunden mit, ob sie es schaffen, dem alten Mann zu helfen, ob sie sich beweisen können in der Welt der Erwachsenen.Ein toller Film, schön fotografiert, mit einem hervorragenden Anthony Hopkins und einem verblüffenden Anton Yelchin. Der ist übrigens mittlerweile Erwachsen geworden und wird in Star Trek XI den Chekov spielen. Und in die kleine Mika Boorem kann man sich einfach nur verlieben. Heute noch mehr denn je...