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Was tun wenn`s brennt? einem konkreten Genre zuzuordnen ist recht schwer, da sich der Film nicht so recht zwischen Gaunerkomödie, Drama, Kumpelfilm und Generationenportrait entscheiden kann. Raus gekommen ist ein sehr halbgarer Mischmasch der nie richtig in Fahrt kommt oder ein Niveau erreicht welches ihn im Gedächtnis des Zuschauers verankern könnte.

Vor dem Mauerfall bastelt eine Kommune Berliner Hausbesetzer eine Brandbombe, was sie stolz auf Video festhält. Dumm nur, dass das gute Stück erst 13 Jahre später hochgeht, zwei Menschen tötet und das Leben der ehemaligen Linken gehörig durcheinander wirbelt. Diese haben sich nämlich recht unterschiedlich entwickelt. Zwei hausen nach wie vor in bester Tyler Durden Manier im Abrisshaus, einer ist Firmenleiter, einer Staatsanwalt, eine neureiche Ehefrau und eine schließlich allein erziehende Mutter. Nun muss sich dieser wilde Haufen, der lange keinen Kontakt zueinander hatte wieder zusammenraufen um das Beweismaterial für ihre Schandtaten verschwinden zu lassen.

Aus dieser Story hätte man einiges rauskitzeln können, doch leider bleibt das ganze zu unglaubwürdig und irgendwie auch unsympathisch um zu fesseln. Immer wenn Spannung aufgebaut wurde wird diese viel zu schnell wieder gelöst. Gags gibt’s es zwar ein paar, aber zu verstreut und zu unmotiviert platziert um eine Wirkung auf den Zuschauer entfalten zu können. Das Resultat ist somit weder witzig, noch spannend und auch nie packend, interessant und schick inszeniert allemal, nur das ist Leider für einen gelungenen Film viel zu wenig. Hätten sich die Macher mal klar für ein Genre entschieden, entweder komplett Drama oder eine reine Komödie hätte das dem Film mächtig geholfen. Die vielen Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten stoßen zudem sehr sauer auf und verhindern, dass man das Geschehen je ernst nimmt. Was letztendlich auch dazu führt das einen die Figuren egal sind, na ja nicht wirklich schade drum, so schablonenhaft und vorhersehbar wie sie angelegt sind. Und wir reden hier von recht gewaltigen Ungereimtheiten, die auch schon beim ersten Ansehen riesige Fragezeichen über den Köpfen der mitdenkenden Zuschauer aufpoppen lassen. Den Darstellern hingegen kann man eigentlich keinen Vorwurf machen, die sind alle recht ansehnlich, selbst Til Schweiger, zwar gewohnt hölzern, aber zu seiner Verteidigung kann man sagen, seine Rolle ist nicht unbedingt die Intelligenteste. Ach ja positiv erwähnen sollte man auf alle Fälle den wirklich tollen und jederzeit passend gewählten Soundtrack.

Fazit: Was tun wenn’s brennt? ist ein Film, für den man als Zuschauer nicht wirklich warm wird. Er nutzt leider den sehr guten Grundplot nicht um interessante soziale und zwischenmenschliche Konflikte darzustellen, sondern verliert sich leider in oberflächlichen Charakterzeichnungen und einer vorhersehbaren klischeehaften Handlung. Ansehbar ist der Streifen aber allemal, da er vor allem in der Inszenierung einige nette Einfälle zu bieten hat und zudem einige gute darstellerische Leistungen besitzt. Insgesamt würde ich aber jedem Interessenten an Filmen über Kapitalismus versus Autonome zu „Die fetten Jahre sind vorbei“ raten, der ist wesentlich fesselnder, cleverer und realistischer als der nette aber leider etwas flache „Was tun wenn’s brennt?“.

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