Kannibalen im Folterkeller. So oder so ähnliche könnte man den Film Scarce von Regiedebütant Jesse T. Cook bezeichnen. Andere Regisseure haben schon oftmals unter Beweis gestellt, daß Erstlingswerke beileibe nicht zwangsläufig schlecht sein müssen, leider stellt sich die Realität in diesem Fall jedoch anders dar.
Wie die Einleitung schon zeigt, ist die Story ganz sicher nichts ansatzweise neues, auch in Hinsicht auf interessante Twists oder gar einen Spannungsbogen kann man leider kein noch so winziges Novum vermelden. Das hat einen ganz einfachen Grund: beides ist schlicht und einfach nicht vorhanden, im Gegenteil. Die erste dreiviertel Stunde des Streifens plätschert quälend langsam vor sich hin, man muss sich schon dazu zwingen, nicht einfach abzuschalten oder (wie in meinem Fall) die Fast-Forward-Taste der Fernbedienung zu betätigen. Auch ab diesem Zeitpunkt und dem damit verbundenen Auftreten der Kannibalen-Rednecks sollte man jedoch nicht damit rechnen, daß etwas großartig aufregendes passiert, zu vorhersehbar und bekannt und auch zu schlecht umgesetzt ist das gebotene. In dieser Hinsicht ist der Streifen ein absoluter Rohkrepierer. Die am laufenden Band auftretenden Logiklücken geben dem ganzen dann noch zusätzlich den Rest.
Auch die darstellerische Leistung vermag nicht zu überzeugen. Man merkt hier an allen Ecken und Kanten, daß es sich wohl um eine Low- bis No-Budget-Produktion gehandelt hat. Die Schauspieler, wenn man sie denn so nennen mag, sind schlecht, unsympathisch und dilettantisch - sie gehen damit prima mit den Charakteren, die sie verkörpern einher. Ich für meinen Teil war selten so froh, jemanden verrecken zu sehen wie bei diesem Streifen. Dazu kommt noch eine Synchro, wie sie schlechter und amateurhafter nicht sein kann.
Was man dem Film zu Gute halten muss, ist daß die Effekte handgemacht und stellenweise nicht einmal schlecht sind. Allerdings wird auch hier nichts geboten, was man nicht schon irgendwo besser gesehen hat. Außerdem setzt das blutige Treiben ziemlich spät ein, der "echte" Gorehound wird auf Grund aller anderen negativen Gesichtspunkte vermutlich schon vorher abgeschaltet haben.
Fazit:
Auch wenn ich nicht gerne einen absoluten Verriß schreibe: hier ist es mir leider nicht anders möglich. Scarce kann wirklich niemandem empfohlen werden, die negativen Punkten überwiegen die positiven zu offensichtlich.