Ich weiß nicht was mich dazu treibt, dass ich mir immer die neusten Terror- und Folterfilmchen hole und ansehe. Vielleicht ist es einfach die Hoffnung, dass sich unter den unzähligen Produktionen mal wieder ein kleiner Geheimtipp wie „Timber Falls“ befindet. Der kanadische Survivalhorror „Scarce“ entpuppt sich dabei schnell eine weitere Niete.
Story: Drei Freunde begeben sich auf einen Snowboardurlaub und wollen am ihrem letzten Abend noch einmal richtig die Sau rauslassen. Also wird Party gemacht wo man sich Drogen, Alkohol und Sex hingibt. Auf der Heimfahrt bauen die Jungs in einer verlassenen Gegend im verschneiten Pennsylvania einen Unfall. Bei ihrer Suche nach Hilfe treffen sie einen alten Mann, der sich als sehr hilfsbereit gibt. Schnell müssen die Twens feststellen, dass der alte Mann andere Absichten verfolgt.
Ich wage von mir selber zu behaupten, dass ich mich mit dem Genre des Backwood- und Foltergenres nach unzähligen Filmen recht gut auskenne. Dass die Stories meist nicht besonders vor Innovationen strotzen und meist nur leichte Variationen bekannter Storybauteile sind stellt für mich meist auch kein Problem dar. Diese sollten allerdings spannend, atmosphärisch und kurzweilig inszeniert werden. Bei „Scarce“ ist dies aber nicht der Fall.
Die beiden Regisseure Jesse T. Cook und John Geddes liefern nur einen uninspirierten und langweiligen Klon eines x-beliebigen Backwoodslashers. Spannung gibt es kaum und so trägt sich die Geschichte schleppend bis zum Finale. Die Terrorszenen wirken aufgesetzt und versprühen alles bloß keinen Terror. Die Exposition lässt sich Genreüblich viel Zeit, bringt einem die drei Hauptcharaktere aber nicht näher. Darum kann man mit ihnen auch nicht mitfiebern und man wartet nur darauf, dass es die Drei dahinrafft.
Die Kills und Effekte sind recht ordentlich geworden und geizen nicht vor blutigen Szenen. Es wird ein bisschen gefoltert (Zähne, Zehnägel), das Kannibalismusthema inkl. passender Szenen wird öfters in Zentrum gerückt und auch auf die schon oft dagewesene Menschenjagdthematik kommt nicht zu kurz. Letzteres wird aber zu ausgiebig gezeigt und wird schnell langweilig weil da einfach nicht viel passiert. Für die deutschen Behörden dürfte der Film einige Kopfzerbrechen bereiten denn er ist einfach, so traurig es auch klingen mag, „zu hart für Deutschland“.
Schauspieltechnisch ist auch nicht viel zu holen. Spielen die drei Twens noch ganz solide, so sind die Performances der Kannibalen unter aller Sau. Besonders das Oberhaupt kann sich nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Ansonsten merkt man den Film zu jeder Zeit das geringe Budget an, was sich auch in der Optik widerspiegelt. Alles in Allen schafft es „Scarce“ zu keiner Zeit auch nur den Genredurchschnitt zu erreichen und dürfte zu Allesguckern zu empfehlen sein.
Aber gab es neben den akzeptablen Effekten noch etwas Positives? Ja, denn auf der Party zu Anfang gibt es zwei sehr nett anzusehende paar Titten. Wenn das nix ist, dann weiß ich auch nicht.