Frank Zito macht New York mit seiner Tätigkeit als Serienmörder unsicher. Er tötet und skalpiert seine Opfer, welche immer junge Frauen sind. Frank ist ein Psychopath der in seiner Kindheit von seiner Mutter misshandelt wurde und nun lebt er seinen unbändigen Trieb aus. Als Frank die Fotografin Anna kennen lernt, lernt er auch in sich selber eine andere Seite kennen, doch es dauert nicht lang bis das Böse auch im Beisein von Anna Überhand nimmt.
William Lustigs „Maniac“ geht von der ersten Minute an, düster und depressiv zu Werke. Eine Stimmung die tiefste Ängste und ein unbehagliches Gefühl beim Zuschauer hervorruft. Eigenschaften die über die gesamte Spielzeit erhalten bleiben. Doch was ist ein Film über einen Serienmörder ohne den perfekten Darsteller? Nichts. In diesem Fall muss man sich bei William Lustigs Film keine Gedanken machen, denn Joe Spinell zieht hier eine großartige Show ab und er vermittelt die Rolle des Psychopathen in einer brillanten Art und Weise. Unter den zahlreichen Darbietungen die Joe Spinell innerhalb seiner Karriere verbuchen konnte blieben mir seine kurzen Auftritte in Friedkins „Cruising“ als widerlicher Polizist DiSimone und in Scorseses „Taxi Driver“ als schmieriger Taxizentralenleiter immer in angenehmer Erinnerung und dieses hauptsächlich weil er einfach einen unangenehmen Menschen verkörperte. Joe hatte es einfach drauf den im Abschaum angesiedelten Charakter zu vermitteln. Was Joe jedoch in „Maniac“ leistet, ist wie bereits erwähnt: perfekt.
Der Film lässt seine Handlung aus der Sicht des Psychopathen Frank Zito ablaufen. Der Zuschauer ist an Zitos Seite zum einen auf der Suche nach neuen Opfern und zum anderen der Mitbewohner seiner tristen Kellerwohnung, die in einem Bad tiefster Depression getauft wurde. Auf diese Weise befindet man sich stets an der Basis. Die Räumlichkeiten sind dreckig was auch für diverse Locations gilt und der Ausflug in eine U-Bahn Station bietet dem Zuschauer ein neues Gesicht der Furcht. Ein Gesicht das mit Stille und Unvorhersehbarkeit gezeichnet ist und in dem das Böse gerade in dem Moment einbricht wenn er es nicht erwartet. Lustig spielt mit dem Zuschauer ein geschicktes Spiel, das zwischen Anwidern und Faszination seine Heimat findet.
Die Vorgaben sind klar und das Beängstigende ist, dass so etwas an jedem Ort der Welt passieren kann. Frank Zito ist der Mensch von nebenan, der beim Ausgehen freundlich grüßt, aber von dem man nicht ahnt was hinter den Wänden seiner Wohnung und seiner eigenen Fassade abgeht. Das Böse ist nichts Übersinnliches, es kann jede Begegnung auf der Straße sein. In dieser Tatsache liegt auch gleichzeitig die Kraft die es ermöglicht dem Zuschauer den Zustand: Angst, näher zu bringen.
Neben dem bereits hoch gelobten Joe Spinell bietet „Maniac“ weiterhin das Mitwirken einer optisch erwartungsgemäß traumhaften Caroline Munro. In schauspielerischer Hinsicht kann Caroline zwar nichts gegen Joe ausrichten, trotzdem macht sie ihre Sache als Anne gut.
Die innerhalb der Morde eingesetzten Zeitlupen erfüllen jederzeit den Zweck, das Geschehen noch bedrohlicher und realitätsnäher darzustellen. Auch das alte Stilmittel des Erschreckens innerhalb der Stille findet hier die erfolgreiche Anwendung beim Zuschauer.
Fazit: Ein abgrundtief böser Film, der auch nach 33 Jahren rein gar nichts von seiner Gemeinheit verloren hat. In diesem Sinne:
Don´t mess with Frank Zito!!!