Frank Zito kommt nicht darüber hinweg, von seiner Mutter oft bestraft und im Dunkeln alleingelassen worden zu sein. In seiner eigenen Welt des kleinen Hinterzimmers spricht er mit vielen jungen Frauen (in Wirklichkeit Schaufensterpuppen, die er mit dem skalpierten Kopfhaar seiner getöteten Opfer versehen hat), die ihn mögen. Eine zarte Bindung zu einer Modefotografin scheint Fank Zito über kurze Zeit zu festigen, doch als er mit ihr an Mutters Grab steht, überfällt ihn die alte Lust am Töten…
Der Streifen ist eine Nachahmung bzw. Variation von Herschell Gordon Lewis’ „The Gruesome Twosome“, erzeugt aber eine viel düstere und nihilistischere Atmosphäre als sein Vorbild. Weil der Zuschauer die Welt durch die Augen Frank Zitos, der von Joe Spinell überzeugend gespielt wird, erlebt, paßt „Maniac“ nicht in die üblichen Opfer-Täter-Schablonen des modernen Schlitzerfilms. William Lustig, der diesen Stil des Erzählkinos bewußt einsetzt, um damit zu schockieren, läßt zudem das Publikum mit seinen Gefühlen und Sympathien völlig alleine. Eine „positive“ Identfikationsfigur gibt es in „Maniac“ nicht. Und dennoch kann man sich manchmal des Gefühls nicht erwehren, Mitleid für Frank Zito zu empfinden. Die einem Krankenbericht ähnelnde Nüchternheit führte dazu, daß „Maniac“ als umstrittener Film hierzulande verboten wurde. Ein weiterer Aspekt der Ächtung dürften die perfekten Tricks und Masken von Tom Savini sein, der sich übrigens später von „Maniac“ distanziert hat. Mit Joe Spinell, Caroline Munroe, Gail Lawrence, Kelly Piper, Tom Savini u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin