Mit "Maniac" erzählt William Lustig (dessen gesamtes filmisches Schaffen so gar nicht lustig ist) die Leidensgeschichte eines psychopathischen Killers, der einst von unter seiner Mutter litt und nun im Töten von Frauen Befriedigung sucht ...
"Maniac" ist sicher nicht jedermanns Geschmack. William Lustig entfernt sich weit vom gängigen Mainstream-Horror, so dass viele den Film als krank abstempelten, die Zensurbehörden ihn massiv kürzten oder sogar beschlagnahmten (siehe Deutschland).
Dabei ist das Gezeigte eigentlich gar nicht so arg grausam oder blutrünstig geraten, auch wenn die Effekte von Tom Savini schon den einen oder anderen deftigen Leckerbissen beinhalten. Vielmehr legt der Film das Augenmerk auf die Psyche von Frank Zito, der in seiner Einsamkeit und seinem Wahnsinn keine Ruhe findet. Für die Außenwelt spielt Frank den Normalo, aber in seinen eigenen vier Wänden und bei den grausamen Morden zeigt er sein wahres Ich, das überdeutlich nach Hilfe schreit.
Die Story von Frank Zito hat sich Hauptdarsteller Joe Spinell ausgedacht, der auch gleich das Drehbuch geschrieben hat. Seine Interpretation des Killers ist bedrohlich, wahnsinnig, aber verletzlich zugleich. Er zeigt einen Mann, der trotz aller Bluttaten auch Gefühle hat und mit dem der Zuschauer sogar Mitleid haben kann.
William Lustig greift für die Darstellung von Franks Zerissenheit auf innere Monologe zurück und inszeniert den finalen Selbstmord als blutige Wahnvorstellung.
Während des gesamten Films legt Lustig viel Wert auf Spannung und Atmosphäre. Lediglich die Musik von Jay Chattaway ("Missing in Action", "Invasion U.S.A.") trägt manchmal etwas zu dick auf.
Fazit:
"Maniac" ist ein psychisch wie physisch harter Genre-Klassiker, der den Zuschauer auch nach dem Ende so schnell nicht los lässt! 8/10 Punkten.