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Maniac ist einer dieser Filme, die im Nachhinein ein ungutes Gefühl hinterlassen. Irgendwie spukt der Film weiter im Kopf herum. Es ist wohl vor allem die schmuddelige, düstere Athmosphäre, die zu diesem Gefühl beiträgt. Aber ist der Film deshalb gut? Diese Frage zu beantworten fällt gar nicht so leicht. Denn in erster Linie ist Maniac - was den Film als Ganzes betrifft - nur mäßig spannend. Gleichzeitig versteht es William Lustig jedoch, in einzelnen Szenen (z.B. in der U-Bahn) ordentlich Spannung zu erzeugen. Das Problem ist, dass keinerlei Identifikation zwischen Zuschauer und Opfer stattfinden kann, was daher auch zu keinem Aufbau eines kontinuierlichen Spannungsbogens führt. Wahrscheinlich will der Regisseur das auch gar nicht. Stattdessen gewährt er uns einen Einblick in das kranke Seelenleben eines Serienkillers. Dieser tötet bekanntlich Frauen, skalpiert diese und die Skalps setzt er schließlich Puppen auf. Dann sehen wir den Killer, wie er sich völlig krankhaft hin und her wiegt. Warum das alles? Na klar, jeder Hobby-Psychoanalytiker weiss bereits was Sache ist: die böse Mutter ist mal wieder schuld. Maniac hebt sich sicherlich von anderen Slashern ab, indem er den Killer nicht nur als Täter sondern auch als Opfer darstellt. Die plakativen und zum Teil völlig überzeichneten Gore-Szenen rauben dem Film jedoch seine Glaubwürdigkeit und mal ehrlich neu ist das alles nicht - Norman Bates lässt grüßen.

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