Review

Das Maniac in Horrorfan-Kreisen einen Kultstatus besitzt, verwundert kaum, denn es handelt sich hier um einen ziemlich heftigen, bitterbösen Splatterfilm wie er selbst damals nicht alle Tage vorkam. Zum Zeitpunkt der Video-Nasty Debatte landete der Film dann auch ziemlich schnell auf dem Index bzw. wurde beschlagnahmt - und das nicht einmal ganz zu Unrecht.
Denn vor allem das erste Drittel vermittelt unverhohlen den Eindruck von Gewaltpornographie. Hier werden mitunter äußerst drastische Morde (ich denke hier vor allem an die Skalpierung) dargestellt und durch eine fadenscheinige Handlung aneinandergereiht, wie dies vom Muster her in einem Fickfilm halt auch der Fall ist.
Im mittleren Drittel dürfen wir dann etwas die Person des "Maniac" kennenlernen, was nichts anderes heißt, das wir Zeuge seines Deliriums werden - wie er in seinem fensterlosen Keller, der ein wahres Freak-Kabinett darstellt, mit Mutti redet (die natürlich längst über den Jordan gegangen ist), und so weiter. Wer dies für eine psychologisch tiefgreifende Darstellung oder ähnliches hält, ist selbst schuld.
Im letzten Drittel geht es dann wieder zur Sache - vor allem die sehr brutale Traumsequenz und die U-Bahn-Verfolgungsjagd (ziemlich spannend übrigens) stechen hier hervor. Am Ende geht es dem Maniac dann doch nicht ans Leder - sich die Option für ein Sequel offenzuhalten konnte man auch schon damals.
Fazit: MANIAC ist ein äußerst blutiger, sehr düsterer, eine depressive Stimmung ausstrahlender Splatterfilm, der keinerlei psychologischen Tiefgang hat und eine allseits ausgelutschte Story erzählt. Für Hardcore-Horrorfans ist der Film auf Grund der äußerst effektiven Savini-Tricks trotzdem ein absolutes Highlight, für alle anderen genau das Gegenteil. Denn handwerklich ist der Film bestenfalls Mittelmaß. Insgesamt ist Maniac aber einer der besseren Filme seiner Art, der Schrottfilme wie NIGHTMARE IN A DAMGED BRAIN um Längen schlägt, Filmen wie HENRY oder MANN BEISST HUND dagegen niemals das Wasser reichen kann. 6/10 Punkten.

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