Wer ist der Gangster Ziggy…04.05.2009
Eine gewisse Müdigkeit tritt bei mir so langsam ein, wenn es um die Bewertung und Rezension von Filmen geht. Nichts kann mir mehr gefallen, kein Film ist mehr wirklich herausragend, immer häufiger sehe ich mir irgendwelche öden Gangsterfilme an, auch die aktuelle Kinoware stimmt mich eher nachdenklich, keine gute Komödie mehr in Sicht, nur noch Durchschnitt, wohin man auch schaut. Schon seltsam, wenn der Blick daheim am Regal eher zu den Klassikern abschweift als zu den neuerworbenen Filmen, denn letztere müssen besprochen werden, während erstere die Punktehürde schon übersprungen haben und so Genuß versprechen. Aber warum erzähle ich das alles…nun, weil „Tortured“ auch wieder kein großer Wurf ist, sondern vielmehr von vielen älteren Streifen abkupfert, ohne aber deren Klasse erreichen zu können.
Kevin alias Jimmy ist Undercoverpolizist und auf der Suche nach dem legendären Supergangster Ziggy, den keiner kennt, dessen Gesicht niemand gesehen hat, der aber schon seit dreißig Jahren seine Geschäfte macht, dabei brutal vorgehend, ohne Gnade. Schon Jimmies Vater, nun Boß des FBI, war Ziggy auf den Fersen, hat aber nur den Tod dessen Tochter verschuldet. Schreit das nicht nach Rache? Aber leider interessiert dies den Zuseher genau so wenig wie das Schicksal von Ziggies Buchhalter, der angeblich viel Geld unterschlagen haben soll und dafür von Jimmy gefoltert wird, soll dieser doch in Ziggies Auftrag herausfinden, wo die Kohle ist. Dazu noch ein paar Zeitsprünge, Einblendungen von Tagesangaben, zusehendes unlogische Wendungen, ganz nebenbei noch Familiengeschichte…and more
Und genau das gereicht dem Film zum Nachteil, denn er beschränkt sich leider nicht auf die an sich ganz interessante Story um Ziggy und dessen Geld, sondern hat einen Vater-Sohn-Konflikt dabei, eine gescheiterte Beziehung, einen FBI-Psychiater und dafür aber kaum Actionszenen. Schauspielerisch ist das Gebotene nicht schlecht, doch auch die Folterszenen reißen den Zuseher nicht aus dem Dämmerzustand heraus – kurzblutig gefilmt und wie der gesamte Streifen irgendwie auf dem Niveau eines netten Sonntagstatorts. Wäre bis hierhin noch eine Note mit sechs Punkten in Ordnung, verschenkt der Film diese aber auch noch, und zwar durch seine zwei wirklich sensationell unlogischen Wendungen, die ich am Liebsten hier verraten würde, um andere Zuseher zu warnen. Diese zwei sowie der gesamte Schluß und der eine oder andere kleinere Fehler vorher lassen den Film durchfallen, und so hat man auch hier wieder einmal…KOSTBARE LEBENSZEIT VERSCHWENDET.…und was bleibt haften? Nur die Tattoos des kleinen Mexikaners…5/10.