Review

Anders als es der Titel vielleicht zunächst vermuten lässt, handelt es sich bei "Tortured" mitnichten um einen weiteren "Hostel"-Aufguss, sondern vielmehr um einen atmosphärisch überraschend dichten FBI-Thriller über Undercoverermittlungen im Drogensyndikatsmilieu. Regisseur Nolan Lebovitz benötigte zur Erzeugung eines hochwertigen wie spannenden Ermittlungs-Puzzles nicht einmal besonders spektakuläre Mittel. "Tortured" gibt sich mit wenigen, schlichten Schauplätzen zufrieden und verzichtet darüberhinaus auch auf außergewöhnliche Action- bzw. die titelgebenden Folterszenen. Besagte plakative Momente hat der Film allerdings auch kaum nötig, um zu funktionieren. Die düstere Inszenierung, die zunehmend drückendere Atmosphäre und die latente Ungewissheit um die Identität des gejagten Verbrecherkönigs kulmunieren zusammen mit den mehr als ansprechenden Darstellerleistungen des durchaus namhaften Casts (Laurence Fishburne, Cole Hauser, James Cromwell) zu einem rundum gelungenen, auf eine geschickt verschachtelte Story konzentrierten Thrillerpaket.

Auch wenn Schauwerte keineswegs entscheidend für einen guten Thriller sind, so hätte ich mir unter dem Strich vielleicht doch die ein oder andere spektakulärere Aufnahme gewünscht, und sei es in Form schicker Stadtpanoramen. Vielleicht hätte man zudem aus dem ansich gelungenen Finale auch noch einen Tick mehr herausholen können.
An meiner Empfehlung dieses eher schlichten, dafür umso wirksameren Thrillers soll dies aber nichts ändern.
Fazit: Darf man sich bedenkenlos mal ausleihen, wobei der Wiedersehwert allerdings aufgrund der mäßigen Schauwerte geringer ausfällt. Am besten vermeidet man vor dem Ansehen jede weitere nähere Information über die Handlung...

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