Review

Das Wort „Kult" wird ja gerne und oft bemüht. Insbesondere in vielen musikalischen Bereichen sind Bands zwar kultig, aber leider total pleite. Aber auch bei Filmen gibt es diese Bezeichnung. „Verlierer" gehört mit Sicherheit dazu, also hab ich mir den heute mal angesehen und bin doch etwas enttäuscht.

Im Wesentlichen geht es um den Teenager „Mücke", der daheim vom Vater ständig verprügelt wird. Daher flüchtet er eines Tages zu seinem Bruder Richie. Der ist Führer einer Gang namens" Sharks". Diese führen einen erbitterten Kampf gegen die „Rats". Der zwischenzeitige Waffenstillstand wehrt nur kurzzeitig und als das Quartier der Sharks abgefackelt wird, kann dahinter natürlich nur eine Gruppe stecken. Es kommt zur Konfrontation.

Nur leider schleppt sich der Film bis dahin von einem langweiligen Handlungsstrang  zum nächsten. Hier soll krampfhaft Authenzität aufgezeigt werden, die dann aber fast immer in Klischees endet.

Zu Gute halten muss man dem Film aber schon, dass er mittlerweile ganze zwanzig Jahre auf dem Buckel hat. Damals wurden Filme eben ganz anders gedreht. Vergleicht man nämlich „Verlierer" mit aktuellen Jugenddramen, wie etwa „Kombat sechzehn" zieht er doch klar den Kürzeren.

Auch schauspielerisch weiß der Film nicht zu überzeugen. Mario Irrek macht hierbei noch den besten Eindruck, während Ralf Richter seine Figur vollkommen überzögen darstellt, die allerdings auch sehr plakativ angelegt ist. Und zu „dem saftig frischen Fruchtbonbon Campino", muss man eh nicht viel sagen. Der soll weiter bei seinen Toten Hosen grölen, denn als Schauspieler ist er noch schlechter.

Regisseur Schadewald hat zudem ein Faible für ewig lange Einstellungen. Die können an manchen Stellen ein interessantes Stilmittel darstellen, im Falle eines Jugenddramas wissen sie allerdings eher zu langweilen. Schadewald hat sich vorher mit Sicherheit einige Wim Wenders Filme besorgt.

Aber ganz zerreden will ich „Verlierer" auch nicht. Für die damalige Zeit war ein Film mit dieser Handlung in Deutschland schon etwas Besonderes. Doch für einem „Kultfilm", der wirklich überall nur gute Kritiken bekommt, ist er mir zu simpel und die Botschaft wirkt viel zu aufgesetzt.

5 Punkte

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