College-Studentin Angie, eine praktizierende Katholikin und weit ab der Heimat, muss sich an den ersten Tagen an ihrer neuen Schule mit so allerlei Alltagskram herumschlagen: ihre drogen- und sexsüchtige Zimmernachbarrin nervt ab und Geld für ein eigenes Zimmer hat sie auch nicht. Da wird Angie auf eine Babysitter-gesucht-Anzeige aufmerksam, die sie auf die entlegene Farm der Stantons führt. Schon der erste Abend wird für Angie eine ziemlich haarige Angelegenheit: ein messerschwingender Killer schleicht ums Haus, der kleine Junge der Stantons offenbart satanische Züge und im Stall der Farm hängen ausgeweidete Frauenkörper...
Frage: Wie verbindet man den good, old Farmhouse-Horror mit den Stilmitteln von „Halloween“ & Co. und läßt über dem Ganzen die teuflisch-phantastische Aura eines „Das Omen“ schweben? Antwort: Ganz einfach mal „Babysitter Wanted“ anschauen, der auf höchst unterhaltsame Weise beweist, dass Subgenregrenzen durchlässiger sind als bisher angenommen. Auch wenn Jonas Barnes und Michael Manasseri letztendlich ihrer Phantasie viel (zu viel?) freien Lauf gelassen haben, erlebt man als Zuschauer eine schnörkellos erzählte Geschichte, die ganz im Stile der 1970/80er-Jahre ohne jedweden Anflug von Ironie oder gar hipper Zuschaueranbiederung daherkommt. Dementsprechend passend ist auch eine solide Inszenierung, die auf die heute so üblichen wohlfeilen Bilder verzichtet, sich ihrer engen Produktionsgrenzen nicht schämt und anstatt vordergründig Gelacktes eher erdige Spannung bietet. Höhepunkt für die Gore-Hounds ist natürlich die Schlachthaus-Szenerie bei den Stantons, bei der es überraschend blutig zugeht. Fazit: Party-Feeling ohne Ende und zurecht mit Zuschauerpreisen geehrt. Bildformat: 1,85:1. Mit Sarah Thompson, Bruce Thomas, Bill Moseley, Kirsten Dalton u.a.
Anmerkung: 2009 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin