Review

"So verhement düster und abgebrüht hat ein Film selten aktuelle soziale Missstände in eine Geschichte verpackt".Dieser Satz aus dem Programmheft des Fantasy Filmfests trifft voll ins schwarze.Aber dazu später mehr.

Story:
Steve und Jenny wollen am idyllischen Eden Lake ein romantisches Wochenende verbringen.Doch anstatt auszuspannen,durchlebt das Paar einen wahren Albtraum.Die Provokationen einiger Jugendlicher münden in brutaler Gewalt.Von jetzt an machen die Kids unerbittlich Jagd auf die Erwachsenen und lassen auch die letzten Grenzen zwischen Leben und Tod hinter sich.

Und wieder einmal ist es ein Brite der nach "THE DESCENT"und "DOOMSDAY"einen absoluten Genregiganten abliefert.James Watkins heißt der gute Mann,der(muss man einfach sagen)für einen Debütfilm wirklich großes geleistet hat.

Von der ersten Minute an weiß "EDEN LAKE"zu überzeugen.Sei es wegen den absolut authentisch wirkenden Darstellern,Kelly Reilly(sherlock holmes)und Michael Fassbender(300)spielen einfach großartig,oder der tollen Location die mit kräftigen Farben hervorragend eingefangen wurde.Oder aber die Jugendbande die von Anfang an einen wirklich agressieven Eindruck auf den Zuschauer überträgt.Hat man sich mit all dem ersteinmal identifiziert,lässt Watkins in der zweiten Filmhälfte wortwörtlich die Sau raus.Wer jetzt aber einen ultrabrutalen Backwoodslasher  erwartet,wird eventuell entäuscht sein.Den "EDEN LAKE"bezieht seine Härte nicht durch brachiale Splattereinlagen,sondern durch provokanten,ungezügelten Realismus.Grund dafür ist die Tatsache das es sich diesmal nicht um Mutanten,Rednecks oder gar Creeps dreht.Es sind stink normale Jugendliche,die hier als Mörder und Sadisten etabliert werden.Und genau hier sind wir beim eigentlichen Thema des Films angelangt.

"Aktuelle soziale Missstände".Denkt man jetzt einmal an ein paar Vorkommnisse aus jüngster Vergangenheit zurück(Amokläufe,gewaltbereite Handyvideos,Mobbing an Schulen),so kommt die Geschichte des Films nicht von ungefähr und wirkt schon garnicht unglaubwürdig.Es drängt sich einfach die Frage auf,wären Jugendliche wirklich zu einer solchen Tat fähig.Und wenn ja,wie weit würde man selber gehen um das zu verhindern.Diese beiden Fragen werden dem Zuschauer nach dem bitterbösen Ende durch den Kopf gehen.

Fazit:
"EDEN LAKE"ist Terrorkino in absoluter Reinkultur.Selbst der hochgelobte "MARTYRS"hat in sachen psychischer Härte meiner Meinung nach keine Chance gegen diesen Film.Unbedingt ansehen.Von mir klare 10 Punkte.

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