Review

Martyrs(2008)


Ein wirklich harter Magendreher. Nicht nur aufgrund der ziemlich deftigen, aber im dirketen Vergleich zu Hostel & Co. niemals zum reinen Selbstzweck dargestellten Gewalt. Nein, das hier geht wirklich tiefer. Das mag angesichts hervorragender französischer Genrefilme wie "High Tension" oder dem besonders widerlichen "Inside" nur schwer vorstellbar sein, aber Regisseur und Drehbuchautor Pascal Laugier hat sich mit diesem Werk locker unter die Shock Ten aller Zeiten geprügelt.


Geprügelt kann man durchaus wörtlich nehmen, zeigt der Film doch nicht ausschließlich bluttriefendes Gemetzel oder hässliche blubber Fratzen. Was hier der Zuschauerseele angetan wird, selbst ein Lynch hätte das nicht besser machen können. Dabei sollte man vorher über die grundlegende Geschichte so wenig wie möglich in Erfahrung bringen, lebt der Psycho Schocker doch hauptsächlich von seinen unerwarteten Wendungen. Auch das Finale ist an Intensität und Sprachlosigkeit kaum zu überbieten. So eindeutig zweideutig hat sich wohl kein Horrorfilm je in einen Abspann verabschiedet. Ob man das nun doof findet oder nicht. Konventionell sieht anders aus, selbst für einen Genrefilm.
Fazit: Auch wenn das obligatorische US Remake angekündigt ist, es kann nur verlieren. Wer einen wirklich gelungenen(verstörenden) Horrorfilm sehen möchte liegt hier genau richtig. Kaum ein anderer Titel der letzten 20 Jahre vermag eine ähnliche Sogwirkung entfalten.
9/10

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