Martyrs... was hab ich im Vorfeld nicht alles gelesen und gehört über diesen Film. Ein Meisterwerk soll es also sein und ein Film der mich noch lange danach bewegt. Nun ich gebe zu, er hat mich bewegt und zwar dazu nach ganz langer Zeit mal wieder meine Meinung über einen Film hier kund zu tun.
Das dies nicht in einer Ausführlichkeit geschieht, welche andere „Reviewer" hier an den Tag legen liegt schlicht und ergreifend daran, dass der Film nicht mehr verdient hat.
Zur Story:
Wie kann man hier nur von Anspruch sprechen, von überraschenden Wendungen und einer Geschichte die zum Nachdenken anregt? Das Gesehene teilt sich im Groben und Ganzen in 2 Teile. Der erste Teil ist ein Revenge-Movie bei dem sich das Opfer an ihren ehemaligen Peinigern rächt und im zweiten Teil wird's dann ein Folterfilmchen a la Hostel. Wo bitteschön ist denn hier der Anspruch? Der Film plätschert dahin und der Betrachter tut sich, trotz guter schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen, schwer sich auf das Gesehene einzulassen. Zu belanglos, zu vorhersehbar ist das was da auf dem Bildschirm passiert.
Der Härtegrad
Auch hier wird nichts gezeigt was einem Filme wie Hostel, The hills have eyes, Saw oder Frontiers in letzter Zeit nicht schon gezeigt hätten und durch die fehlende Bindung zur Story will bei mir auch kein „Mitleid" oder „Mitfühlen" aufkommen. Somit verpufft jegliche Schockwirkung und am Ende als es dann zur ausufernden Folterungsszene kommt musste ich endgültig „Fast forward" auf meiner Fernbedienung drücken um nicht schon vorzeitig wegen Langeweile aufzugeben. Ich möchte hier aber nicht den Eindruck erwecken, dass das Gezeigte harmlos wäre. Es ist sicher für viele Seher harter Tobak und nur schwer zu verdauen aber es kann zumindest bei mir seine Wirkung aufgrund der fehlenden Bindung zur Geschichte einfach nicht entfalten.
Hier haben mich andere Filme vorher weitaus mehr bewegt und das oftmals ohne die ganz großen Folter oder Ekelszenen. Ein gutes Beispiel hierfür ist zum Beispiel Hard Candy. Von dessen Intensität kann sich dieser „Langweiler" hier eine dicke Scheibe abschneiden.
Das Positive
Der Film hätte bei mir eigentlich nur einen Punkt bekommen. Ein bischen gerettet hat den Film definitiv das Ende. ***Achtung Spoiler: Hier kommt zum ersten Mal so etwas wie Spannung auf, denn natürlich würde der Zuschauer nur zu gerne wissen, was Anna der guten Frau denn nun ins Ohr geflüstert hat. Gemeiner Weise erfährt man das nicht mehr und der Zuschauer wird neugierig und wenigstens etwas nachdenklich zurückgelassen.***
Ich muss zugeben, das Ende war wirklich klasse aber können die letzten 5 Minuten rechtfertigen sich davor 90 Minuten zu langweilen?? Ich hab für mich entschieden, dass mir das nicht genügt und so landet der Film am Ende bei 3 gut gemeinten Punkten