Review

Nun bin auch ich Besitzer des französischen Filmes mit dem Namen "Martyrs" (abgeleitet von Martyrium oder Märtyrer). Es wurde schon viel über diesen Film geschrieben, sowohl negatives als auch positives aber eines muss man Pascal Laugier lassen, er hat mit "Martyrs" einen außergewöhnlichen Film geschaffen, der oft bei uns als völlig krank bezeichnet wird. Für die Franzosen ist so etwas hingegen Kunst- und Kulturgut. Auch darüber lässt sich streiten, aber die Frenchis waren ja schon immer ein ganz eigenes Volk.
Im Horror Genre konnten sie jedenfalls die letzten Jahre ordentlich punkten. Ich denke da natürlich in erster Linie an "High Tension", "Inside" und "Frontiers". Alle drei haben gezeigt dass nicht nur die Amerikaner gute Horrorfilme machen können.

Allerdings kann man "Martyrs" nicht als einen waschechten Horrorfilm bezeichnen. Viel mehr ist er eine Mischung aus Psycho-Thriller und Drama, Torture Porn, Ghost Movie, Horrorfilm, aber auch ein Crime-Thriller findet man in ihm. Dem zu Folge tut man sich auch schwer den Film auf Anhieb zu verstehen. "Martyrs" teilt sich in zwei Hälften auf. Die ersten 45 Minuten sind ein Teil der Handlung und die zweiten 45 Minuten sind ein anderer Teil der Handlung. Hört sich seltsam und naiv an, jedoch möchte ich nicht spoilern wie einige andere vor mir, denn man muss sich ein ganz eigenes Bild des Filmes machen. Eines kann ich aber sagen. Man sollte sich den Film ein zweites mal ansehen, um im besonderen die erste Hälfte von "Martyrs" richtig nachvollziehen zu können. Insofern kann und werde ich auch nicht näher auf den Inhalt eingehen.

Der Film wurde bereits im Vorfeld als der Schocker schlechthin betitelt, welcher die Grenzen des Zumutbaren schlicht sprengen sollte. Auch hier muss sich jeder selber ein Urteil bilden. Sicher ist aber das er schockt und zwar in jeder Hinsicht. Zu Genüge wurde auch schon gesagt das "Martyrs" kein neuer "Hostel" oder "Saw" ist und man keinen Splatterfilm erwarten darf. Das Gezeigte ist zwar schon sehr brutal und auch blutig, aber "Martyrs" spielt sich mehr auf psychischer Ebene ab und nistet sich im Kopf des Zuschauers ein. So kommt es auch, dass man Stunden nach dem Film nicht aufhören kann darüber nachzudenken. In meinem Fall war es mit einer recht schlaflosen Nacht verbunden. So krank der Film auch ist, aber Laugier ist es gelungen, dass über seinen Film weltweit diskutiert wird. Nicht unrealistsich und aus dem Leben gegriffen. Siehe den Fall "Fritzl" in Österreich. Sowieso wirkt das Gezeigte unglaublich real. Nicht zuletzt aufgrund der phantastischen Leistung der beiden französischen Darstellerinnen. Sie liefern eine Meisterleistung ab, absolut grandios. Auch handwerklich ist der Film auf hohem Niveau, in Bezug auf Kamera und Makeup Effekte.

Bleibt zu sagen das die Franzosen mit "Martyrs" ein weiteren Schocker abliefern, den man aber aufgund seiner Eigenwilligkeit nicht mit den schon genannten Titeln vergleichen kann. Klar schaue ich mir gerner Filme wie "Eden Lake", "Halloween" oder "Friday the 13th" an, da sie einfach unterhalten wollen und können. "Martyrs" indes ist schwere Kost und ganz sicher nicht für die breite Masse geeignet. Doch wie schon gesagt ist das alles Geschmacksache. Die einen werden ihn hassen und andere werden ihn lieben. Ich entscheide mich für letzteres!

8/10

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