Endlich hat Junker Friedrich von Kuhlbanz im Schattenreich der Toten seine Ruhe gefunden. Doch oh Schreck: Ist es da nicht Balthasar, der Mörder von einst, der jetzt als Mumie in der Kirche liegt und durch die mehr oder weniger unfreiwillige Hilfe eines Jungen zu neuem Leben erwachen will?
Nach einigen „Spuk“-Fernsehfilmen in der ehemaligen DDR hat sich Günter Meyer 1997 erstmals daran gemacht, sein Lieblingssujet für die große Leinwand zu bearbeiten. Dabei herausgekommen ist ein durch und durch gelungener Kinder-Gruselfilm, der verhalten zwischen Humor und Gänsehaut hin und her pendelt, der nie langweilig wird und der so sorgsam produziert ist, daß sich das Publikum – ob klein oder groß – ernst genommen fühlt. Das Schauspielerensemble, welches sich auch in den Folgefilmen wiederfindet, versprüht Spielfreude und trägt dazu bei, daß der trockene Brandenburger Witz auch entsprechend gut rüberkommt. Leider muß man aber feststellen, daß eigentlich schon nach „Spuk aus der Gruft“ die Luft aus dem Stoff raus ist und man bei „Spuk im Reich der Schatten“ und – besonders – bei „Spuk am Tor der Zeit“ irgendwie nur aufgewärmte Motive vorgesetzt bekommt. Die Figuren sind schlampiger umrissen, die Effekte leiden unter einem 08/15-Faktor und auch inszenatorisch wirkt beispielsweise das 2002er-Vehikel viel, viel altbackener. Dennoch ist es fast schon als kleines Wunder zu bezeichnen, daß man hierzulande den Mut aufgebracht hat, eine kleine Serie zu initiieren, die in ihrer Ecke funkelnder dasteht als so mancher US-Kiddie-Kram-Film, denn die kommen oftmals einfach nur süßlich-klebrig daher.
© Selbstverlag Frank Trebbin