Review

Schon zur Enstehungszeit von "Lake Placid" war der Monsterhorror so gut wie ausgestorben. Ein Genre welches in den 50er Jahren entdeckt und ausgelebt wurde. Man erinnere sich noch an Klassiker wie "Tarantula" oder "Der Schrecken vom Amazonas". Gerade Krokodile hatten schon viele Fernsehauftritte. Mit Steve Miner wählte man einen fähigen Regisseur. Er begann seine Karriere mit "Freitag der 13. - Part 2" und durfte ein Jahr später auch den dritten Teil der berühmten Slasherreihe inszenieren. "Warlock - Satans Sohn" stammt auch von ihm und auch die Hürde "H20" meisterte er ohne Probleme. Leider gab es auch Pannen wie zum Beispiel "Texas Rangers". Heute hat sich Miner den Serien hingegeben. "Lake Placid" war endlich mal wieder ein Monsterhorror, welche auch für die Kinos geplant war. Der Erfolg hielt sich aber in Grenzen, acht Jahre später kam das DTV Sequel.

Im Lake Placid wurde ein Taucher von einem unbekannten Etwas zerissen. Jack Wells (Bill Pullman) von der Forstaufsicht und Sheriff Hank Keough (Brendan Gleeson) wollen den Fall untersuchen. Hilfe erhalten sich von der Parleontologin Kelly Scott (Bridget Fonda). Doch erst der reiche und aufdringliche Wissenschaftler Hector Cyr (Oliver Platt) hat die Lösung parat. Im Lake Placid treibt ein 12 Meter Krokodil sein Umwesen. Durch das Aufstellen von Fallen bringt sich das ganze Team stets in Lebensgefahr. Immer wieder kann das Biest entkommen. Mit einem waghalsigen Plan will Hector das Krokodil nun lebend fangen.

Monsterhorror braucht nicht mal eine gute Story. Meist sind irgendwelche Tierchen durch radioaktiven Müll mutiert, hier handelt es sich um ein übergroßes Krokodil, welches den Weg vom Atlantik in den Lake Placid gefunden hat. Warum es so groß ist, weiss nur Gott, auf jeden Fall setzt Stan Winston die Riesenhandtasche gekonnt in Szene. Meist ist das Vieh nur kurz im Bild, jedoch wirkt keine Einstellung billig oder dahingeschludert. Hier wurde nicht mit dem Computer getrickst, sondern man machte sich die Mühe eine Atrappe zu kreieren. Nur ist es etwas übertrieben, wenn das Krokodil einen ganzen Grizzlybären ins Wasser reisst, oder den Hubschrauber anknabbert. Nichts desto trotz sehen die Effekte immer ordentlich aus. Leider beschränkt man sich hier fast ausschließlich auf Tieropfer. Ob Kühe oder ein Grizzly, aber der Mensch kommt hier zu kurz. Der anfängliche Appetizer ist ein Taucher, welcher gut sichtbar zerissen wird und ein armer Deputy wird einen Kopf kürzer gemacht. Die zwei Morde sind immerhin recht blutig, jedoch hätte sich das Krokodil ruhig noch mehr Opfer holen können.

Etwas enttäuscht hat mich die prominente Darstellerrige. Bill Pullman agiert lustlos und lahm, von Bridget Fonda ist man auch Anderes gewohnt. Doch Oliver Platt und Brendan Gleeson können den Karren wieder aus dem Dreck manövrieren. Gerade die Streitereien der Beiden machen unheimlich Laune. Überhaupt haben die Dialoge von Drehbuchautor David E. Kelley wirklich Pepp. Der viele Wortwitz macht die zu langsame Inszenierung wesentlich erträglicher. Es passiert hier einfach zu wenig, selbst für die geringe Laufzeit von circa 74 Minuten. Auch spielt sich das ganze Treiben stets am selben Fleck ab. Ein idyllischer See, aus dem Miner ein paar nette Naturaufnahmen herauskitzeln kann. Ein bisschen Abwechslung hätte hier nicht geschadet. Das typische Ende "es hat etwas überlebt" darf hier auch nicht fehlen.

Sehr unterhaltsam und auch witzig. Dem kurzen Film fehlt es aber an Drive, Pullman nebst Fonda sind zu blass. Stan Winstons Tiereffekte sind gut gelungen und kommen ohne CGI aus. Auf jeden Fall überdurchschnittlich, aber es gibt Besseres auf dem Sektor.

Details
Ähnliche Filme