Die Kunst etwas nicht zu erzählen. Kaum jemand beherrscht diese so sehr wie die Coen Brüder. Mit ihrem No Country for old men haben sie das in den letzen Minuten eindrucksvoll bewiesen und deswegen auch für einige Kontroversen gesorgt. Burn after reading geht diesen Weg konsequent weiter. Denn eigentlich geht es in dem ganzen Film um was? Richtig um NICHTS.
Die beiden bleiben ihrem Stil treu. Aufgrund der Dummheit der Charaktere, welche sich persönlich in jeder Sekunde überschätzen, endet alles wieder richtig böse. Das ist der Stoff aus dem Filme wie Fargo oder Blood Simple gemacht sind. Angereichert wird die ganze Chose wieder mal mit unzähligen Seitenheiben auf die Gesellschaft. Bescheuerte Modeerscheinungen wie der aufkommende Fitnesswahn oder das Internet Dating, werden von den Coens hintergründig böse, als lächerlich entlarvt.
Doch bei all diesen Dingen vergessen die Coens in Burn after Reading meiner Meinung das Wesentliche für eine Komödie, nämlich den Witz. Richtig weggeschmissen hab ich mich nur bei einer Szene und viel mehr hat der Film auch nicht zu bieten. Richtig langweilig wird der Film nie, aber er schafft es auch zu keiner Sekunde richtig unterhaltsam zu sein.
Fazit: Als großer Fan der Coen Brüder ist Burn after Reading für mich eine kleine Enttäuschung. Der ganze Film wirkt viel zu konstruiert und hat bis auf eine etwas größere Überraschung sowie eine wirklich zum brüllende komische Szenenfolge nicht viel aufregendes oder gar kultverdächtiges zu bieten. Am witzigsten ist noch Brad Pitt in seiner Rolle als debiler Fitnesstrainer. Eine Komödie ohne viele Lacher, das ist dann eigentlich ein Totalausfall. Doch bei den Coens kann man diese Pauschalaussage nie so richtig machen. Denn Burn after reading ist dennoch relativ unterhaltsam und die Macher haben wieder mal bewiesen das sie wahre Meister darin sind, die menschliche Dummheit auf die Leinwand zu bringen.
7/10