Hunger (2008)

Dieser Film setzt sehr viel voraus: Was sind die Irish Troubles? Was ist die IRA? Was ist DUP? Warum ist Bobby Sands eine besondere Figur?
Ohne diesen Kontext ist der Film ein Soft-Splatter-Movie. Es gibt Szenen mit abgemagerten Menschen zu sehen und auch prügelnde Menschen. Aber mehr auch nicht. Wie sich die Jury zur Goldenen Palme durchringen konnte, lässt sich mir nur durch Bild-Overload erklären. Wobei ich mich dann frage warum Passion Christi von Gibson nicht auch eine Palme verdient hätte. Die Leidensgeschichte ist sinnlos, wenn nicht auch der Kontext klar ist. Nicht mal die braune Farbe an der Wand wird als Kacke deutlich, als ein Gefangener das erste Mal die Zelle betritt! Auf einmal betritt dann M. Fassbender die Szenerie, ohne eingeführt zu werden. Dass er ein besonderer Gefangener ist, für den auch andere ihr Leben oder Privilegien riskieren, wird nicht näher erläutert. Irgendwann erfährt man, er will in den Hungerstreik treten, aber es ist auch nicht klar, warum das eine Bedeutung haben sollte.

Am Ende lebt der Film davon, dass der Hauptdarsteller abmagert. Na sensationell und eine Palme wert!