"Waltz with Bashir" beschreibt als Animationsfilm die Erfahrungen eines jungen israelischen Soldaten im Libanonkrieg der frühen 80er Jahre. Die Beschreibung der Alpträume seines Freundes lösen bei ihm den Drang aus, sich mit der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen.
Während sich Rückblenden und Interviews mit damaligen Beteiligten abwechseln, werden die verdrängten Kriegserlebnisse des Protagonisten aufgearbeitet. Das anfängliche Vergessen weicht der Erinnerung an die allgegenwärtige Gewalt im Krieg und den Tod von Kameraden.
Es gelingt dem Film hervorragend, den Zuschauer in eine Position hineinzuversetzen, wie sie viele junge Soldaten in heutigen Konflikten treffen kann. Gerade noch in lebensgefährlichen Situationen, wie sie Ausnahmen im Leben eines Menschen darstellen, wird man während des kurzen Urlaubs zu Hause mit alltäglichen Problemen konfrontiert. Während im Krisengebiet getötet wird, geht in nicht allzu weiter Ferne das zivile Leben mit all seinen Vergnügungen weiter.
Man lasse sich durch die schnelle Schnitte und die coole Ästhetik nicht täuschen. Trotz oder gerade durch die animierte Darstellung können Gefühle und Sinneseindrücke auf eine Weise erfahrbar gemacht werden, wie es Filmen in der üblichen realistischen Darstellungsweise nicht möglich ist. Was anfangs als scheinbar kurzweilige und amüsante Beschreibung eines jungen Menschen erscheint, entpuppt sich immer mehr als eine erschütternde Dokumentation von Hass und Gewalt in den Krisengebieten des Nahen Ostens und kulminiert in den Massakern in den Flüchtlingslagern Sabra und Shatila. Einer der bewegendsten Filme seit langem.