WANTED ist der Filmtitel, aber WASTED hätte hier in jeder Hinsicht besser gepasst. Der Film ist nicht nur eine Verschwendung an Geld und Talent, er ist für den Filmliebhaber vor allem eine Verschwendung von Zeit, 100 Minuten guckt man auf die Leinwand und was kriegt man geboten? Schwachsinn im Quadrat!
Wenn ich mir jetzt noch mal, eine Nacht danach, durch den Kopf gehen lassen soll was die Story des Films ist, so weit hier eine vorhanden ist, komme ich auf folgendes. ACHTUNG SPOILER!!!
Ein junger Mann, Wesley Gibson, führt ein ödes, trostloses Leben und hat einen Bürojob mit dem er anscheinend überfordert ist. Er hat kein Selbstbewusstsein und lässt sich von jedem rumschubsen. Er ist ganz einfach ein kränkliches Weichei. Ok, gute Vorraussetzungen für eine Underdog Story, könnte man denken. Zu Beginn des Films werden die Auftragskiller eingeführt, aber hier weiß man noch nicht was man von denen halten soll oder wer die überhaupt sind. Ein Mann namens Cross taucht auf, der hier der Böse zu sein scheint. Jetzt machen wir einen kleinen Sprung und sehen Wesley in einem Supermarkt. Hier taucht plötzlich ein Charakter namens The Fox auf, gespielt von Angelina Jolie. Sie sagt Wesley das Cross seinen Vater umgebracht hat, von dem Wesley denkt er sei schon seit Jahren tot.
Aha, schön und gut. Fox ahnt von Wesleys Talent als Killer, weil er ja schließlich der Sohn seines Vaters ist und will ihn auf die Seite dieser Bruderschaft bringen und ihn zum Killer ausbilden. Eigentlich gehts nur darum das Wesley den Tod seinen Vaters rächen soll, denkt er zumindest bisher. Doch nebenbei, als Übung werden ihm auch andere Aufträge zugeteilt. Aufträge von wem? Wer bestimmt wer umgebracht werden soll und warum? Darüber sollen sich die Charaktere im Film nämlich keine Gedanken machen, denn wer sterben soll ist durch eine Webmaschine vorherbestimmt. Hier handelt es sich um die Parzen, welche in der römischen Mythologie 3 Schicksalsgöttinnen sind. Sie spinnen ihre Schicksalsfäden und diese sind es in denen die Charaktere einen geheimen Code rausrätseln müssen und am Ende der Name der Zielperson erscheint. Puh!!! Das ist mal echt nicht leicht zu verdauen. Vor allem, weil dieser Aspekt des Film recht frei erfunden ist und in den Graphic Novels so in dieser Form nicht enthalten ist.
Frei nach dem Prinzip: Nicht denken, töten. Das Schicksal hats befohlen. So läuft der Hase in diesem Film. Noch schöner wirds dann, wenn Wesley es endlich schafft Cross zu stellen und bereit ist ihn zu erledigen.Cross sagt ihm in guter Darth Vader Manier: Ich bin dein Vater. Hallo, wie jetzt? Oh ja, hier nimmt der Film ganz plötzlich einen Turn und Fox (Angelina) verheimlicht auch nichts mehr und sagt Wesley ganz gerade raus: Jupp es stimmt. Cross hat deinen Vater nicht getötet, Cross ist dein Vater. Wir wussten das er dich nie umbringen würde, daher warst du die perfekte Lösung Cross auszulöschen.
Soweit ist eigentlich alles gesagt was es an Story zu bieten gibt. Das Ende ist dann natürlich alles eine Orgie der Gewalt, in der Wesley auf wundersame Weise wie ein jugner Gott und als hätt er nie was anderes in seinem Leben gemacht, durch die Reihen der Feinde geht und alles niederschießt was 2 Beine und nen Kopf hat. Der Final Clou des Films ist dann die gespiegelte Mordszene vom Beginn des Films, ganz im Stile von Daddy halt.
Naja und jetzt kommt der Klopper. Für diese wahnsinns Geschichte haben sich 2 Jahre lang 3 Drehbuchautoren die Köpfe wund gerieben. Einfach grandios. In der erstren Drehbuchfassung war wohl nicht einmal der Charater von Angelina Jolie enthalten. Respekt. Dialoge haben die Herren dann natürlich auch noch verfasst, doch wer den Film gesehen hat, der weiß das diese fast jeder schreiben kann, wenn er morgens ausm Bett steigt. Das sich dann auch noch Danny Elfman die Ehre gibt und hier die Musik beisteuert macht es eigentlich auch nicht besser. Der Film hat ein paar große Namen, aber von wahrer Größe oder Klasse ist in diesem Film nichts zu finden. Das einzig positive was zu erwähnen wäre, ist das man mit einem Budget von nur knapp 75 Mio. Dollar ausgekommen ist und am Ende sogar 4 Mal so viel wieder erwirtschaften konnte. Das bringt uns nichts, aber immerhin etwas positives. Zumal es ähnliche Filme gibt, die auch nur knapp 100 Minuten gehen und ein Budget von 100-150 Mio. verschlingen.
Inhaltlich, Szene mäßig, sollte man weitesgehend schweigen, denn jeder hat Augen im Kopf und wer hier Kugeln sieht die 3 Mal um die Eckte fliegen, Autos die sich 5 Mal überschlagen und keinen Kratzer bekommen, Ratten die alle ne kleine Bombe umgeschnallt bekommen (man muss der Zeit habt haben die 300 Ratten zu preparieren), ein Zug der senkrecht die Klippe runterstürzt und die Hauptcharaktere nur 2 Schrammen haben, der weiß das dieser Film rein gar nichts mit Logik, Physik oder irgendwelchen anderen Naturgesetzen zu tun hat, die uns normal Menschen das Leben schwer machen. Es gibt nicht viele Filme die bei diesem Level an Kitsch und bodenlosem Schwachsinn mithalten können.
Doch die Sache die mich letztendlich dazu gebracht hat nicht mal 2 Pünktchen zu begeben ist die Tatsache, das der Film von vorne bin hinten Gewalt gutheißt und unterstützt. Es wird hier geradezu als Lösung für alles celebriert. Egal ob es sich um eine Ausbildung zum Killer handelt oder die Tastatur Szene im Büro, egal welche Situation kommt, die einzige Lösung ist immer nur Gewalt. Selbst wenn Wesley im Zug beinahe in den Tot stürzt und Cross, zu dem Zeitpunkt noch Todfeind ist, und ihm die Hand reicht um ihm zu helfen ist die Reaktion von Wesley: Er zeigt Schwäche und will mir helfen, jetzt ist der richtige Zeitpunkt ihm ne Kugel zu verpassen. Nein danke, da war das Fass dann doch wirklich am Überlaufen.
Fazit: Ein Film der unrealistischer nicht sein könnte, eine absolut belanglose Story, hölzerne Dialoge und seelenlose Charaktere bietet und vor allem Gewalt als Lösung für alles vorschlägt, der kann nur 1 Punkt bekommen und ein großes NO NO.